Scafata

Scafata

Sozusagen die Frühlingsvariante der winterlichen Minestrone: die Scafata.

Von Juri Gottschall

Wer im Winter gerne deftige Eintöpfe und Suppen isst, während draußen die Welt im Schnee versinkt, könnte angesichts wärmerer Temperaturen und frühlingshaftem Sonnenschein fast traurig werden.

Zum Glück gibt es Abhilfe. Denn in Italien hat man natürlich auch für diese Jahreszeit die passende Alternative zur klassischen Minestrone im Angebot. Man nennt sie Scafata oder Vignarola und besonders populär ist sie in den bergigen Gegenden in Umbrien. Genau wie die Minestrone gibt es sie aber auch leicht abgewandelt fast im gesamten Land. Was alle Varianten gemeinsam haben: Sie zeichnen sich durch den exzessiven Gebrauch von frischem Frühlingsgemüse aus.

Insbesondere Fava-Bohnen und Erbsen spielen eine große Rolle, aber auch Artischocken sind um diese Jahreszeit gut in der Suppe aufgehoben. Weil die Scafata nicht schwer und nährend wie ihr winterliche Bruder, sondern eher frisch und leicht auftritt, wird sie mit Minze gewürzt. Etwas Petersilie macht sich auch nicht schlecht.

Los geht’s: Die Fava-Bohnen (hierzulande kennt man sie auch als Saubohnen oder einfach als dicke Bohnen) befreie ich – wie früher schon beschrieben – erst aus der Schote und dann nach kurzem Blanchieren auch von ihren Häuten. Auch die Erbsen werden geschält, die Artischocken vorbereitet. Ich habe in meine Scafata noch etwas Mangold, Zwiebeln und Knoblauch gegeben. Wer es ganz klassisch mag, lässt mit den Zwiebeln noch etwas Pancetta oder – noch besser – Guanciale mit schmoren, aber auch die vegetarische Variante ist äußerst befriedigend.

Dann das Gemüse dazu, Wasser oder eventuell etwas gute, selbstgemachte Gemüsebrühe und alles knappe zehn Minuten köcheln lassen. Es sollte kein dicker Eintopf, aber auch keine flüssige Suppe entstehen. „Gemüse mit etwas mehr Flüssigkeit“ ist wahrscheinlich die optimale Beschreibung der gewünschten Konsistenz.

Das Gericht ist frisch und leicht, es schmeckt genauso grün wie es aussieht.