Tiramisu con Nutella

Tiramisù diverso

Die Suche nach dem perfekten Tiramisù kann mitunter zur lebenslangen Angelegenheit geraten. Umso wichtiger, sich auch mal an Varianten zu wagen, zum Beispiel an eine mit Nutella. NUTELLA? Richtig!

Von Mercedes Lauenstein

Ich esse selten süße Nachspeisen. Meistens langweilen sie mich. Die einzige Ausnahme mache ich bei Tiramisù. Ich bin immer auf der Suche nach dem perfekten Tiramisù.

Ein gutes zu finden ist allerdings nicht einfach. Ich mag es, wenn die Mascarpone-Ei Mischung relativ fest bleibt und nicht zu luftig wird. Wenn ich das Gefühl habe, Sahne statt Mascarpone zu essen, ist mir das viel zu fluffig. Ich will mein Tiramisu richtig schwer und cremig. Mache ich es selber, mische ich die Mascarpone daher meist mit weniger Eischnee als angegeben, so bleibt sie mehr der feste Frischkäse, der sie ist. Außerdem braucht es meiner Meinung nach richtig gute biscotti, die nicht zu sehr nach Industrie-Ei schmecken. Claudio del Principe empfiehlt in seinem Buch „Italien vegetarisch“ die Löffelbiskuits von Savoiardi. Es ist eine Kunst, diese gerade so sehr in Kaffee und eventuell etwas Rum zu baden, dass sie zwar vollgesogen genug sind, um sich seidenzart und kuchenhaft ins Gesamtbild schmiegen, aber keineswegs nasstriefend auf den Schalenboden durchsiffen und dort einen kalten, muffigen See hinterlassen.

 

Über das perfekte Tiramisù kann man ein Leben lang streiten, umso wichtiger, viel zu experimentieren

 

Eine etwas andere, aber sehr empfehlenswerte Rezeptvariante des Tiramisus habe ich neulich von einer italienischen Bekannten geschickt bekommen. Sie hatte es bei einer Freundin gegessen und sich sofort das Rezept notiert. Es klingt ein bisschen nach Kindergeburtstagsbuffet, hat mich aber nach der Zubereitung schwer überzeugt. Es kommt ohne Löffelbiskuits aus, stattdessen werden Atene-Kekse benutzt. Ich bin mir nicht sicher, mit welchen deutschen Keksen diese vergleichbar sind, am ehesten vermutlich mit dem klassischen Butterkeks. Ich habe mir die Atene-Kekse aus Italien mitgebracht. Außerdem wird der Mascarpone-Ei-Creme großzügig Nutella gemischt, sehr italienisch.

Und weil mich dieses Rezept so froh gemacht hat, gebe ich es hier genauso weiter, wie ich es bekommen habe, per Handyfoto frisch von einer süditalienischen Tischdecke.

(Zutaten: Espresso, 500 g Mascarpone, 4 Eier, Zucker, Atene-Kekse, Nutella, Milch. Zubereitung: Die vier Eigelbe vom Eiweiß trennen und in zwei Schalen geben. Drei Esslöffel Zucker mit den 4 Eigelben kräftig verquirlen. 250 g Mascarpone unterheben. Die Eiweiße unter Beigabe von einer Messerspitze Salz zu Schnee schlagen. Dann beides mischen. Die übrigen 250 g Mascarpone mit zwei Esslöffeln Nutella vermischen. Den Espresso auf einen Teller geben mit ein wenig Milch. Eine Form mit der weißen Crema (die ohne Nutella) grundieren, die Kekse in das Espresso-Milch-Gemisch tunken und die erste Schicht legen. Dann Crema Nutella, Kekse, Crema Bianca, Kekse, Crema Nutella. In den Kühlschrank. Vor dem Servieren mit Kakao bestreuen und guten Appetit!)