Torta della nonna

Torta della Nonna

Eine der wenigen Süßspeisen, die Eingang in die Splendido-Küche finden: Die Torta della nonna aus Mürbeteig, Zitronen-Vanillecreme und Pinienkernen.

Von Mercedes Lauenstein

Von den vielen Rezepten auf dieser Seite sind Süßspeisen die mit Abstand kleinste Kategorie. Vielleicht liegt es daran, dass man sich beim Backen so penibel an Grammangaben halten muss, was dem in der Splendido-Küche vorherrschenden Prinzip der künstlerischen Freiheit widerspricht.

Und doch wird auch bei uns alle paar Monate mal etwas gebacken. Nicht selten ist es die Torta della Nonna. Stellt man sie bei einer Party auf den Kuchentisch, ist sie meist als allererstes weg. Gegen sie können viele andere Kuchen auf direktem Wege nach Hause gehen.

 

Die Torta della nonna, das Sinnbild der Pasticceria

 

Mit ihrem Mürbeteig, der Crema Pasticcera-Füllung und den goldbraun gebackenen Pinienkernen obendrauf ist die Torta della Nonna außerdem das Sinnbild der Pasticceria, jener so verstaubt wie zeitlosen, völlig jenseits jeder großstädtischen Moderne rangierenden Kreuzung aus Bar, Konditorei und Oma-Café mit livrierten Kellnern und damit ein Ort, wie er nur in Italien noch ernsthaft zur urbanen Alltagskultur gehört. Glutenfree-Fanatikern und anderen Quinoa-Avocado-Bananabread-Jüngern das nackte Grauen, allen anderen eine willkommene, gern mehrmals täglich in Anspruch genommene Pause vom Weltgeschehen. Eine ehrliche Angelegenheit.

Zur Tat: Zuerst aus 300 Gramm Mehl, 150 Gramm kalter, gewürfelter Butter, 150 Gramm Zucker, einem ganzem Ei und einer Prise Salz auf der Arbeitsfläche mit den Händen oder in der Küchenmaschine mit dem Rührgerät einen Mürbeteig zusammenkneten. In Klarsichtfolie wickeln und für 30 Minuten in den Kühlschrank legen.

Jetzt für die Crema Pasticcera dieser Anleitung folgen.

 

Die Torta kann auch ohne Mürbeteig-Deckel gebacken werden

 

Teig aus dem Kühlschrank nehmen, in zwei Hälften schneiden. Beide Hälften ausrollen. Kuchenform fetten, mit einer Teigschicht auslegen. Die Crema hineinfüllen, dann vorsichtig die zweite Teigschicht darauf legen und an den Rändern festdrücken und die überstehenden Teigreste abnehmen. Pinienkerne (je mehr, desto besser) für eine Minute in eine Schale kalten Wassers geben, so verbrennen sie gleich im Ofen nicht so schnell. Mit der Gabel die Oberfläche des Teigdeckels leicht einstechen, dann die Pinienkerne aus dem Wasser nehmen, nicht allzu sehr abtropfen lassen, feucht auf der Torta della Nonna verstreuen  und für etwa 45 Minuten in den auf 160° C vorgeheizten Ofen geben, bis die Pinienkerne goldbraun gebacken sind. Vorsicht beim Kauf von Pinienkernen: Die seit einigen Jahren als „Milde Pinienkerne“ verkauften Züchtungen aus Asien (meist China) stammen nicht nur aus schwer nachvollziehbaren Produktionsbedingungen, sondern sind auch geschmacklich absolut keine Freude. Von gesundheitlichen Bedenken völlig abgesehen. Empfehlenswerter sind Pinienkerne aus Italien, die geschmacklich ein völlig anderes Niveau erreichen und zudem auch noch in Bio-Qualität erhältlich sind. Wie zum Beispiel diese Exemplare aus Sizilien.
Torte abkühlen lassen und kurz vor dem Servieren mit Puderzucker bestreuen.

PS: Die Torta della Nonna kann auch ohne Deckel, also ohne die zweite Teigschicht, offen gebacken werden. Dafür die Pinienkerne einfach direkt auf der Crema verstreuen und dann in den Ofen geben. Und wer den Mürbeteig weniger kekshaft und stattdessen höher und kuchenhaft wünscht, gibt ihm noch eine Messerspitze Backpulver hinzu.

Zutaten
Für den Teig: 300 Gramm Weizenmehl Tipo 00, 150 Gramm Butter, 150 Gramm Zucker, 1 Ei. Pinienkerne.

 
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