Egal, welche Art von Gelage man mit tütenweise spontan auf dem Markt erstandenen Frühlinggemüse plant, wir raten dringend dazu, zusätzlich zu den vielen Schalen voller Grün auch eine Platte mit Barbazza Scottata auf den Tisch zu stellen.
Das Rezept mit dem Barbarossa-artigen Namen hätte selbigem sicher bestens gemundet auf seinen Kreuzzügen, und womöglich hat er es in Umbrien sogar einmal serviert bekommen. Es handelt sich um dünne, unter Zugabe von frischen Salbeiblättern knusprig gebratene und mit einigen Tröpfchen Rotweinessig abgelöschte Guanciale-Scheiben auf geröstetem Brot. Sonst nichts? Sonst nichts!
Die Feinheiten des Speckbrots – die Barbazza Scottata zeigt, wie es geht
Bei Guanciale handelt es sich, wie viele Leser bereits wissen, um eine leider wirklich mit keiner anderen Speck-Spezialität zu ersetzende fein gewürzte und luftgetrocknete Schweinebacke. Mittlerweile kann man sie aber außerhalb Italiens zuverlässig in gut sortierten italienischen Feinkostläden kaufen oder bei guten Onlinehändlern bestellen. Je nach Verzehrfrequenz lohnt es sich, das gekaufte Stück nach dem Öffnen mit einem eigenen Vakuumiergerät wieder zu vakuumieren, damit das Stück besonders lange hält.
Von diesem Guanciale nun also einige dünne Scheiben abschneiden und in die aufgeheizte Pfanne legen, wo der Speck sofort zu brutzeln beginnen sollte. Einige frische Salbeiblätter dazu streuen. Die Scheiben einmal wenden und auch von der anderen Seite knusprig braten. Währenddessen Weißbrot toasten.
Vom Rotweinessig nur zarte Spritzer, bitte
Kurz bevor man den knusprige Guanciale aus der Pfanne hebt, mit wenigen Tropfen Rotweinessig bespritzen, so dass es kurz zischt und dampft. Dann Guanciale samt Salbei direkt auf das getoastete Brot geben und in die Mitte der Frühlingstafel zum Gemüse stellen. Und jetzt kurz innehalten und horchen: Draußen singen die Vögel, der Frühling ist da. Guten Appetit.