Caponata Estiva

Caponata Napoletana

Die neapolitanische Schwester der Caponata ist genau das, was man im Sommer essen möchte.

Von Mercedes Lauenstein

Wenn von einer Caponata die Rede ist, ist in der italienischen Küche normalerweise die süß sauer gewürzte Mischung aus gewürfelten und gebratenen Auberginen gemeint. Nicht so in Neapel, dort gibt es noch eine zweite Caponata. Von der Auberginen-Caponata unterscheiden kann man sie anhand ihres Nachnamens Napoletana. Sie ist eine Mischung aus Brotsalat und reichhaltiger Bruschetta.

Man nehme: Frische süße Tomaten, feine süße Zwiebeln, duftendes Basilikum, optional getrockneten Oregano, einige Salzkapern, schwarze und grüne Oliven, Thunfisch oder Hühnchen, Olivenöl und Friselle. Friselle sind ein neapolitanischer Zwieback. Man bekommt ihn abgepackt in fast jedem italienischen Supermarkt. Sie sehen aus wie halbierte Donuts, sind steinhart und ausschließlich in Wasser aufgeweicht genießbar. Sie sind ein Muss in der Speisekammer. Wann immer man glaubt, mal nichts mehr zu essen im Haus zu haben, schnappt man sich ein paar Friselle, legt sie kurz ins Wasser, kombiniert sie mit Zutaten nach Wahl (In Essig und Öl marinierte Dosenbohnen mit frischen Zwiebeln und theoretisch schon genug) und hat eine elegante kleine Mahlzeit. Man kann Friselle aber natürlich auch durch andere Arten alten Weißbrots ersetzen.

 

Friselle bieten eine krisensichere Grundlage für elegante kleine Mahlzeiten, zum Beispiel die Caponata Napoletana

 

Tomaten würfeln, Zwiebeln fein schneiden, Kapern kurz wässern, Basilikum in grobe Stücke reißen, Oliven im Ganzen belassen oder entkernen und etwas zerrupfen und alles in eine Schale geben, optional auch mit getrocknetem Oregano bestreuen. Auch den gegarten Thunfisch oder das Hühnchenfleisch etwas zerrupfen und dazu geben. Auch andere helle Fisch- und Fleischsorten sind möglich, genauso wie ihr Weglassen für eine vegetarische Variante.

Großzügig Olivenöl darüber gießen, gut mischen und ziehen lassen. Währenddessen die Friselle vorbereiten: eine ausreichend große Schale mit kaltem Wasser bereit stellen und die Brotscheiben hineingeben. Einmal wenden und nun so lange darin lassen, bis die gewünschte Konsistenz erreicht ist. Kürzer für ein knackigeres Ergebnis, länger für ein seidigeres, saftigeres. Heißt: Irgendwas zwischen 30 Sekunden und drei Minuten. Nicht vergessen: Auch der Tomaten-Olivenöl-Sud weicht das Brot später auf dem Teller noch etwas auf. Die Friselle herausnehmen, kurz abtropfen lassen, auf einem Teller anrichten und reichhaltig mit der Tomatenmischung belegen. Entweder im Kühlschrank ziehen lassen oder sofort genießen.