Tortelli Capri e Rapa

Tortelli con caprì e rapa

Endlich mal eine nudelhaltige Alternative zum klassischen Cima di rapa: Zitronentortelli mit Caprìfüllung und einer krautigen Soße.

Von Juri Gottschall

Caprì ist ein Frischkäse, den es in Italien in jedem Supermarkt gibt. Er wird in kleinen Rollen in Papier gewickelt verkauft – meist teilen sich zwei Rollen eine Verpackung.

Er ist sehr mild, fast süßlich und weniger sauer als Ricotta. Außerdem ist er sehr brüchig, fast körnig, weshalb er sich hervorragend zur Füllung von Nudeln eignet (Ricotta muss man ja immer erst ein wenig abtropfen lassen bis er eine schöne Konsistenz bekommt). Übrigens täuscht der Name: Der Caprì ist kein Ziegenkäse, obwohl es ihn auch in einer Ziegenvariante gibt. Das ist dann aber der Caprì di Capra.

CapriCapriDer bekannteste industrielle Hersteller dieser hübschen kleinen Käserollen ist die Firma Mauri und deren Käse habe ich neulich zu einem sehr einfachen Nudelgericht verarbeitet. Und das ging so:

Ich habe den Frischkäse zerdrückt und mit etwas Salz, geriebener Zitronenschale und Zitronensaft vermischt. Dabei ist die Schale für den Geschmack wichtiger als der Saft, der sich aber wiederum sehr gut eignet um die Konsistenz der Füllung zu optimieren. Die sollte nämlich trocken, aber dennoch weich sein. So, dass nichts bröckelt, aber die Nudeln eben auch nach außen hin schön trocken bleiben.

 

Dieser Frischkäse, Salz, geriebene Zitronenschale und Zitronensaft – fertig ist Tortellifüllung

 

Um diese Füllung, die nebenbei die einfachste und am schnellsten gemachte Nudelfüllung der Welt ist, habe ich nun Tortelli geformt. Ganz klassisch mit Nudelteig aus Grieß, Mehl und Ei. Und während die Nudeln auf einem Teller auf ihre Bestimmung warteten, machte ich mich an den zweiten Höhepunkt dieses kleinen Gerichts: Das Gemüse.

Dafür habe ich von einem Bund Cima di rapa die Blätter kurz blanchiert und dann eiskalt abgeschreckt. Dann etwas Olivenöl (muss man eigentlich wirklich immer schreiben, dass man mit Olivenöl kocht? Etwas anderes benutze ich sowieso nicht) mit Knoblauch und Peperoncino aromatisiert, eine fein gewürfelte Schalotte darin kurz gedünstet und alles gemeinsam mit den Rapa-Blättern püriert. Es soll eine feine, flüssige Soße entstehen, die weder als Suppe noch als Creme durchgeht und die Pasta zart und sanft umspielt.

Capri

Angerichtet werden die Tortelli dann in ebendiesem grünen See, der sich hervorragend Nudel für Nudel löffeln lässt und neben seinen optischen Eigenschaften vor allem einen wirklich spannenden Geschmackskontrast bildet. Die frischen, zitronigen Nudeln und der milde Käse mischen sich ganz fantastisch mit dem herben, leicht scharfen Geschmack des Krauts. Gemeinsam sind sie perfekt. Und endlich mal eine nudelhaltige Alternative zum klassischen Cima di rapa.