Crostata di frutti di bosco

Crostata ai frutti di bosco

Schon wieder viel zu viele frische Beeren gekauft? Man beschere ihnen ein Bett aus einfachem Mürbeteig und einer frischen weißen Creme, deren Zusammensetzung die Flexibilität in Cremeform ist.

Von Mercedes Lauenstein

Froh und dankbar müssen wir sein, dass es die Crostata gibt. Sie ist eine der einfachsten und italienischsten Backwaren überhaupt. Und der perfekte Kuchen für Menschen, die nicht gern backen. Denn man muss für eine Crostata nichts weiter können, als die Formel für einen Mürbeteig. Und die ist einfach: Drei Teile gesiebtes Mehl, zwei Teile eiskalte (!) Butter, ein Teil Zucker. Dass die Butter eiskalt ist, ist wichtig, damit der Teig nicht matschig wird und gut verarbeitet werden kann.

Den aus diesen Zutaten mit der Hand zusammengekneteten Mürbeteig drückt man in eine Backform. Und füllt ihn mit –zum Beispiel – dem Inhalt eines Glases guter Marmelade oder Kompott. Backen, fertig. Man kann eine Crostata mit fast allem füllen, das einem einfällt. Mit Mandelmasse. Mit frischen oder gefrorenen Früchten. Auch mit Salzigem. Zum Beispiel einer gewürzten und mit Gemüse angereicherten Eimasse. Dann darf die Crostata sich Quiche nennen. Oder Erbazzone.

 

Bei dieser Crostata ai frutti di bosco handelt es sich um die sommerlichste und lässigste aller Crostate.

 

Doch zu diesem wunderschönen Exemplar mit frischen Beeren. Bei dieser Crostata ai frutti di bosco handelt es sich um die sommerlichste aller Crostate. Und vielleicht auch um die lässigste. Sie ist jedenfalls insofern extra-unkompliziert, als dass man nur den Teig backen muss. Die Füllung kommt frisch darauf. Einen Mürbeteig ohne Füllung backen nennt sich „blind backen“.

Und apropos Belag. Auch der ist, man kann es nicht anders sagen, einfach super. Er ist genauso flexibel wie die gewählte Beerenmischung. Er? Nein, sie: Die weiße Creme. Sie ist in Italien für gewöhnlich eine beliebige Mischung aus Mascarpone, aufgeschlagener Sahne und Vanillezucker. Wer es weniger fett mag, nimmt statt Mascarpone Ricotta. Oder statt Sahne Ricotta. Oder statt Sahne Joghurt. Wer es noch fetter und süßer mag, kocht sich (ist natürlich aufwendiger) eine klassische Crema Pasticcera. Und wer, völlig zu Recht, begeisterter Anhänger von eher mitteleuropäischen Milchprodukten wie Sauerrahm oder Creme Fraiche ist, mischt sich eben eine Creme aus Sauerrahm, Creme Fraiche und Vanillezucker. Denkbar wäre auch eine Mischung, die klassischen Frischkäse nach Philadelphia-Art beinhaltet. Man kann experimentieren. Wichtig ist nur die richtige Konsistenz. Die ist idealerweise etwas fester als fetter Joghurt, aber nicht so fest wie purer Frischkäse. Die Konsistenz von fettem Sauerrahm oder purer Creme fraiche ist ein guter Richtwert.

 

Das Rezept für die weiße Creme ist noch einfacher. Sie lautet: Wie es einem gefällt.

 

Ist man zufrieden, streicht man die frische Creme auf den gebackenen und ausgekühlten Mürbeteig. Und setzt sodann die gewaschenen und sorgsam ausgewählten Beeren darauf. Die entstandene Delikatesse von Kuchen bitte so bald wie möglich servieren. Wem sofort zu spontan ist, sollte die Crostata auf jeden Fall im Kühlschrank aufbewahren. Einige Stunden sind okay, aber bitte nicht mehr als zehn bis zwölf. In dieser Zeit härtet die Creme durch die Kälte auch noch etwas aus, was durchaus reizvoll sein kann. Bitte sorgfältig abdecken, damit der Kuchen nicht nach anderen Produkten im Kühlschrank schmeckt.

 

Noch einmal in Kurzform – so macht man die Crostata ai frutti di bosco:

 

Aber nochmal in Kurzform: Mürbeteig nach oben stehender Formel mit den Händen zusammen kneten. In Zahlen wären das zum Beispiel 150 Gramm gesiebtes Mehl, 100 Gramm eiskalte Butter (zum Beispiel mit der Käsereibe in Späne gerieben), 50 Gramm Zucker. Das Sieben des Mehls macht den Teig noch feiner und mürber. Klassischerweise wird hier übrigens noch ein Ei ergänzt. Der Teig funktioniert aber auch ohne. Falls er einem zu trocken erscheint, so lange Butter ergänzen, bis er gut zusammenhält.

Teig für 20 bis 30 Minuten in den Kühlschrank legen, damit sich die Zutaten besser verbinden und der Teig etwas fester wird. Eine Kuchenform damit auskleiden. Die genannte Menge reicht für eine Form von ca. 20 cm. Ob man eine wählt, in der der Mürbeteig noch einen Rand bildet, der nachher die Creme vor dem Zerlaufen schützt oder ob man nur eine Art großen Keks als Unterlage bevorzugt, ist Geschmacksache. Wir haben die Keksvariante gewählt und eine Springform zum Backen verwendet. Um einen Mürbeteig blind zu backen, empfiehlt es sich, ihn mit etwas zu beschweren. Man kann auf den Teig in der Backform eine Lage Backpapier legen und getrocknete Bohnen oder Erbsen darauf verteilen, die man nach dem Backen entsorgt. So geht der Teig nicht unregelmäßig in die Höhe. Bei 175 Grad Umluft gut zehn bis 15 Minuten goldgelb backen. Aus dem Ofen nehmen und auskühlen lassen.

Die weiße Creme frisch zusammenrühren und mit Zucker abschmecken. Die gewaschenen und geputzten Beeren bereit stellen. Den abgekühlten gebackenen Mürbeteig aus der Backform auf eine Servierplatte transferieren. Mit der Creme bestreichen. Die Beeren darauf anrichten. Servieren.

Guten Appetit und schönen Sommer.

Zutaten
Himbeeren, Erdbeeren, Johannisbeeren, Heidelbeeren, Weizenmehl, Butter, Zucker, Ei, Creme Fraiche oder Sahne oder Frischkäse oder Mascarpone oder Ricotta oder Joghurt (oder eine Mischung aus alldem)