Die Pfanne

Die Pfanne

Mindestens eine gute Pfanne gehört zur Grundausstattung jeder Küche. Hier unsere ehrliche Empfehlung.

Von Juri Gottschall

In der Splendido-Küche wird nicht nur mit den besten Zutaten gekocht, sondern auch mit einem sehr ausgewählten Repertoire an Küchengeräten, das sich über die Jahre in unserer Küche bewährt hat. Weil uns immer wieder Menschen nach diesem Repertoire fragen, teilen wir es nun in dieser Serie mit unseren Lesern. 

Genauso wie bei den Lebensmitteln, die wir in der Küche verwenden, gilt auch für unsere Küchengeräte: Alle Empfehlungen sprechen wir aus tiefster Überzeugung und echtem Interesse aus. Wir werden nicht von den Herstellern bezahlt und haben alle hier gezeigten Gegenstände von unserem eigenen Geld gekauft.

 

Wir bekommen viele Leserbriefe als Antwort auf diese kleine Kolumne. Oft ist es Dank, weil jemand mithilfe der von uns empfohlenen Werkzeuge mehr Spaß in der Küche hat oder jemandem eine große Freude machen konnte. Manchmal sind auch Bitten enthalten: Ob wir nicht noch eine bestimmte Empfehlungen für dies oder jenes Gerät hätten.

Am häufigsten hören wir die Frage nach einer Empfehlung für die perfekte Bratpfanne. Das ist verständlich. Denn genauso wie der beste Topf, die besten Messer und die beste Käsereibe, gehört eine verlässliche Pfanne wahrscheinlich zu den wichtigsten Utensilien in der Küche.

Was antwortet man nun auf diese Frage? Gibt es die perfekte Pfanne überhaupt? Ich würde sagen: Ja und Nein. Es gibt sehr viele schlechte Pfannen, die ihr Geld nicht wert sind, einige gute, erstaunlich preiswerte Pfannen und natürlich auch sehr gute Pfannen. Um Letztere soll es heute gehen.

Meine Pfannenbiografie ist lang. Angefangen von billigen beschichteten Pfannen über merkwürdige Exemplare aus Keramik in Ferienwohnungen bis hin zu Experimenten mit geschmiedeten Eisenpfannen war alles dabei. In Italien benutze ich auch häufig einfache Pfannen aus Aluminium. Was ich zusammenfassend sagen kann: Je mehr Geld man für eine Pfanne ausgibt, desto mehr Freude hat man damit.

 

Diese Pfanne ist das beste Gerät, das ich jemals auf dem Herd stehen hatte.

 

Mein eindeutig liebstes Exemplar in Sachen Pfanne ist eine Kupferpfanne mit Edelstahlbeschichtung des französischen Traditionsherstellers De Buyer. Diese Pfanne ist mit Abstand das beste Gerät, das ich jemals auf dem Herd stehen hatte. Und ich war vor der Anschaffung wirklich skeptisch und anspruchsvoll.

Ich habe lange gezögert, denn ich dachte die Pfanne sähe nur schön aus oder der Unterschied zu einfacherem Kochgeschirr sei gar nicht spürbar. Von wegen! Die Pfanne ist ein sogenannter Gamechanger.

Sie ist schwer und liegt gut in der Hand, sie funktioniert auf Gas genauso gut wie auf Induktion, sie hat die perfekte Größe und natürlich ist sie wunderschön und schmückt jede Küche. Vor allem aber zeichnet sie sich durch ihre wirklich extrem gute Hitzeleitfähigkeit aus. Mal eben Öl erhitzen? Dauert Sekunden. Mal kurz was anbraten? Funktioniert sofort. Aus Versehen doch zu heiß gebraten? Die Hitze ist so schnell verschwunden wie sie gekommen ist.

Die präzise Dosierung der Temperatur und ihre perfekte Verteilung ist beeindruckend. Wer schon mal einen brandneuen BMW mit den Fingerspitzen gelenkt hat, obwohl er normalerweise einen jahrzehntealten Fiat fährt, kann das Gefühl vielleicht nachvollziehen. Selbst die eigentlich langweiligsten Landstraßen machen plötzlich einen riesigen Spaß, weil alles so gut funktioniert.

So geht es mir mit der Pfanne. Ich brate darin perfekte Steaks oder Gemüse, ich lasse Butter darin schmelzen um eine Käsesoße daraus zu kochen und bereite sogar Tomatensoße für Pasta darin zu. Durch die große Oberfläche und die gleichmäßige Hitze kocht ein Sugo viel schneller ein und bekommt in Minuten die Konsistenz, für die er in einem billigen Topf Stunden braucht. Man könnte sagen, die Pfanne ersetzt für mich mindestens drei Töpfe und andere Pfannen. Eigentlich benutze ich sie schlichtweg für alles und ich bin mir sicher, dass ich noch viel viel mehr darin kochen werde.

Einziges Manko (falls man bei so einem Produkt überhaupt von einem Manko sprechen kann): Die Pfanne darf nicht in Spülmaschine. Genauso wie ein guter Kaschmirpullover oder eine Automatikuhr braucht sie ein wenig Zuwendung und Pflege. Dafür ist sie aber auch mit der Hand in wenigen Minuten abgespült und glänzt wieder einsatzbereit auf dem Herd. Man möchte nach getaner Arbeit sofort wieder mit ihr kochen. Glücklicherweise kann man das auch noch sehr oft tun. Denn sie hält wahrscheinlich für immer.

Nachtrag nach zwei Jahren Benutzung: Als ich den obigen Text geschrieben habe, war ich nur glücklicher Besitzer der beschriebenen Pfanne. Inzwischen habe ich einen Großteil meines Kochgeschirrs auf Kupfer mit Edelstahlbeschichtung umgestellt. Den Komfort der Pfanne möchte ich auch bei vielen Töpfen nicht mehr missen. Ich kann deshalb also besten Gewissens auch die Sauteuse, die Kasserolle und die kleineren Töpfe empfehlen. Und noch ein Tipp, den ich nach einigen Jahren jedem ans Herz legen kann: Wer möchte, dass sein Kupfergeschirr aussieht wie neu, sollte es in regelmäßigen Abständen mit dem passenden Pflegemittel behandeln. Nachdem ich sämtliche Lappen, Scheuermittel und Seifen erfolglos ausprobiert habe, grenzt es fast an ein Wunder, dass das Kupfer nach der Benutzung wirklich glänzt wie am ersten Tag. Selten hat Putzen so viel Spaß gemacht.

 

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