Budino Diplomatico

Diplomatische Resteverwertung

Auch Pandoro- und Panettone-Reste haben Vorsätze fürs neue Jahr: Zu diesem Kuchen werden.

Von Mercedes Lauenstein

Panettone oder Pandoro von den Festtagen übrig? Unwahrscheinlich, aber nicht unmöglich. In Verona, der Heimat des berühmten Festtagskuchen Pandoro, weiß man, was in diesem Fall zu tun ist. Man macht einen neuen Kuchen, oder eher: Pudding daraus. Der trägt dann den Namen Budino Diplomatico, hat aber nichts mit der ebenfalls in der Region beheimateten Torta Diplomatica zu tun (der wiederum aus Blätterteig, Crema und Alchermes besteht).

 

Der Budino Diplomatico ist die perfekte Resteverwertung für Pandoro oder Panettone-Resten

 

Es gibt, wie so oft, verschiedene Rezepte für den Budino Diplomatico oder auch Budino di Panettone. Allen gemein ist, dass eine Art Puddingcreme mit den kleingezupften Kuchenresten vermischt und im Ofen gebacken wird. Mal wird eine klassische Crema pasticcera angerührt, mal Rum ergänzt, mal mit Sahne gearbeitet, Zitronenschale, in Marsala eingeweichte Rosinen, Schokoladendrops, Vanille oder Mandelsplitter ergänzt, mal kurz vor dem Servieren noch flüssige Butter über alles gegossen. Ein sehr flexibles Rezept, bei dem man nicht viel falsch machen kann.

Im Folgenden das im Hause Splendido bewährte Rezept für den Budino diplomatico.

Wir brauchen: Um die 200 bis 300 Gramm Pandoro oder Panettone-Reste (in diesem Fall war es ein mit Schokoladensplittern und Orangenschale gefüllter Panettone), drei bis vier Eier, gut 100 Gramm Zucker, Butter, 100 ml Vollmilch, 200 ml Sahne, eine Vanilleschote, Puderzucker, einen Schuss weißen Rum.

Je nach Belieben eine Spring-, Guglhupf oder eine ganz einfache Auflaufform mit großzügig Butter ausreiben. Die Panettone-Reste zupfen, darin verteilen und mit dem Rum beträufeln. Wer Rosinen, Zitronenschale, kandierte Früchte oder Schokolade hineinbacken möchte, gibt diese Zutaten jetzt ebenfalls zu den Panettone-Resten.

 

Ein sehr flexibles Rezept, bei dem man nicht viel falsch machen kann

 

In einer Rührschüssel die Eier mit dem Zucker schaumig rühren. Unter fortwährendem Rühren die Vollmilch und die Sahne dazugeben. Man muss sich hier übrigens nicht streng an die Mengenangaben halten. Je luftiger und fluffiger die Masse wird, desto besser. Sie ähnelt eher einem flüssigeren Pfannkuchenteig als einem Kuchenteig. Wer mag nimmt mehr Sahne, weniger Milch oder andersherum. Wie immer gilt: Je fetter, desto köstlicher.

Das Vanillemark einer halben Schote ergänzen. Die entstandene Eicreme zu den Panettone- oder Pandoro-Resten in die Schüssel gießen und eine Viertel- bis halbe Stunde einweichen lassen, so dass sich alle Kuchenreste damit vollsaugen.

Nun mit entweder Mandelsplittern, Mandelblättchen oder auch Mandelmehl bestreuen und bei 180 Grad Ober- und Unterhitze eine gute halbe Stunde backen, bis die Oberfläche goldbraun und knusprig geworden ist. Vor dem Servieren nach Belieben noch flüssige Butter darüber gießen und mit Puderzucker bestäuben. Auch Sahne, eine Crema Chantilly, Zabaione oder die auch zur Torta di Rose servierte Zitronencreme sind keine unüblichen Begleiter. Frohes neues Jahr!

Zutaten
Pandoro- oder Panettone-Reste, Eier, Zucker, Butter, Vollmilch, Sahne, Vanille, Rum, Mandelsplitter oder Mandelmehl, Puderzucker, optional Schokolade, kandierte Früchte, Rosinen