Obwohl ich im Grunde meines Wesens überzeugte Nihilistin bin, habe ich große Freude an allem, was der Mensch mit Aberglauben und Bedeutung versehen hat. Linsen zum Beispiel. In Italien gelten sie als Symbol für Reichtum, vor allem zu Silvester soll man im Interesse eines vermögendes Jahres reichlich Linsen zum gekochten Schweinsfuß, dem Zampone, servieren. Klar, wer erkennt in einem Teller Linsen keinen dagobert’schen Münzenpool?
Reichtum kann man natürlich das ganze Jahr über gebrauchen. Deshalb gibt es heute Linsensuppe. Und zwar eine derart einfache Berglinsensuppe, dass sie selbst die Mutigsten unter den Weglassern schockieren dürfte. Auf 400 Gramm Castelluccio-Linsen kommen nichts weiter als eine Stange Stangensellerie, eine große oder zwei kleine Knoblauchzehen, bestes Olivenöl, Salz und Wasser nach Augenmaß. Alles in einem Topf gegart. Keine Angst, es lohnt sich.
Eine Suppe aus echten Castelluccio-Berglinsen braucht so wenig wie möglich, um so gut wie möglich zur Geltung zu kommen
Das liegt vor allem an der Qualität der mit einem IGP-Siegel geschützten kleinen braunen Castelluccio-Berglinse aus der Hochebene der Monti Sibellini in Umbrien. Ihre Schale ist hauchzart und doch angenehm bissfest, sie muss nicht eingeweicht oder vorgekocht werden. Sie ist eines der wenigen Gewächse, deren Anbau dank ihres Territoriums ohne Pestizide auskommt. Die extreme Höhenlage hat die Pflanze unempfindlich gegen Kälte, Hitze und Schädlinge gemacht, die Bauern können auf Insektizide und Unkrautvernichtungsmittel verzichten. Dafür wirft die Ernte der Original Castelluccio-Linse auf 1400 Metern Höhe jedes Jahr aber auch nur gut hundert Tonnen ab.
Recherchiert man ein wenig nach den Varianten der klassischen Umbrischen Berglinsensuppe, kommt kaum ein Rezept ohne die Zugabe von wenigstens noch einigen gewürfelten Karotten oder ein paar Dosentomaten aus. Und natürlich fühlen sich in dieser einfachen Berglinsensuppe fraglos auch Tomaten, Karotten, eine kräftige Salsiccia oder ein pochiertes Ei wohl.
Selbstverständlich ist diese Berglinsensuppe beliebig erweiterbar – der Mut zur Einfachheit lohnt sich aber
Trotzdem lohnt es sich, sich einfach mal an das rustikal reduzierte, von den Bauern der Cooperativa della Lenticchia di Castelluccio di Norcia persönlich vorgeschlagene Rezept für eine Zuppa di Lenticchie zu halten. Denn wenn jemand weiß, wie das Aroma der berühmten Berglinse ideal zur Geltung kommt, dann wohl diese Familien.
Und dies ist ihr Rezept: Für drei bis vier Portionen 400 Gramm Castelluccio-Linsen (es lohnt sich wie gesagt, auf das IGP-Siegel zu achten) unter fließendem Wasser abspülen und in einen größeren Suppentopf geben. Eine Stange Stangensellerie und ein bis zwei Knoblauchzehen hacken und gleich dazugeben. Großzügig Öl dazu und für den Anfang mit einem guten halben Liter Wasser aufgießen. Topf auf die Flamme stellen und den Inhalt unter Rühren zum Kochen bringen. Flamme auf geringe bis mittlere Hitze reduzieren und unter gelegentlichem Rühren gut 25 Minuten köcheln lassen.
Immer wieder nach Belieben und Augenmaß Wasser nachgießen, je nach gewünschter Suppenkonsistenz. Erst gegen Ende der insgesamt rund 30 bis 40-minütigen Kochzeit die Linsensuppe gut mit Salz abschmecken.
Die Berglinsensuppe erst gegen Ende der Kochzeit mit Salz abschmecken
Ist die Suppe soweit, noch schnell das in Scheiben geschnittene Weißbrot grillen oder toasten. Das Brot in eine Schale geben und die Suppe dazu gießen. Die Portion noch einmal großzügig mit einem kräftigen Olivenöl garnieren. Und sich fühlen wie jemand, der nach einer langen Wanderung durch die umbrischen Berge gerade wieder zuhause angekommen ist.
Kleine Produktkunde: Hülsenfrüchte
Getrocknete Hülsenfrüchte bekommt man überall, doch nur selten in richtig guter Qualität aus nachvollziehbarer Herkunft. Eine schöne Ausnahme und verlässliche Quelle für beste Hülsenfrucht-Ware stellt der italienische Familienbetrieb La Valletta dar. Seit Generationen kultiviert die Familie Cappelletti in der umbrischen Hochebene Colfiorito auf eigenen Feldern die begehrten Linsen di Colfiorito IGP der Hochebene Colfiorito.
La Valletta vertreibt aber nicht nur die eigene Ernte, sondern wählt auch mit wachem Auge und viel Gespür für Qualität von anderen exzellenten italienischen Betrieben beste Ware aus und vertreibt sie unter eigenem Namen. Besten Gewissens kann man hier also auch Rote Linsen, Kichererbsen, diverse Getreidemixe für die so beliebten italienischen Getreidesuppen oder Bohneneintöpfe beziehen. Alles 100% Italiano. So trotzt die Speisekammer jeder Krise und das auch noch mit maximalem Genusspotential.
Für unsere kleine Produktkunde arbeiten wir mit ausgewählten Händlern zusammen, die hochwertige Lebensmittel aus nachvollziehbarer Herkunft zu fairen Bedingungen versenden. Alle Empfehlungen sprechen wir aus tiefster Überzeugung und echtem Interesse. Trotzdem sind wir verpflichtet, diese Rubrik als Werbung zu kennzeichnen, was wir hiermit tun.