Farro Kirchererbsen

Würziger Spätsommer

Eine Pasta aus Farro-Getreide vereint mit Kichererbsen, Pecorinoschmelz und Thymian: warm und würzig wie der Spätsommer.

Von Juri Gottschall

Ich liebe Getreide und experimentiere häufig mit verschiedenen Getreidesorten. Leider oft mit enttäuschenden Ergebnissen. Ausnahmen bilden das Tritordeum, dem ich neulich schon einen großen Text gewidmet habe.

Oder eben das in Italien allgegenwärtige Farro. Dieses Getreide, eigentlich eine Weizenart, schmeckt nicht nur als ganzes Korn im Salat, sondern – und das ist wirklich eine Seltenheit – sogar als Vollkornvariante in Form von Pasta. Aber nicht nur das Getreide in diesem Rezept ist eine Empfehlung. Auch den Rest kann und sollte man dringend mal nachkochen. Geht schnell, ist simpel und durch seine deftige Würzigkeit wahrlich außergewöhnlich.

Hauptbestandteil des Gerichts sind Kichererbsen. Ein Gemüse, das in Italien viel häufiger Verwendung findet, als man zunächst denken sollte. Vor kurzem haben wir schon mal die Farinata beschrieben, eine Art salziger Kuchen, der aus nichts anderem als Kichererbsen besteht. Aber auch in einer Tomatensoße mit Rosmarin sind die Hülsenfrüchte sehr empfehlenswert.

Heute halten wir es aber schlicht und bäuerlich, schließlich gibt die Vollkornpasta schon viel Geschmack und davon wollen wir nicht unnötig ablenken.

 

Farro schmeckt sogar als Pasta

 

Während die Farro Nudeln kochen, brate ich in einer Pfanne eine großzügige Menge Zwiebeln an und zwar so, dass sie keine Farbe bekommen, aber schon weich und glasig werden. Dazu gebe ich reichlich Thymianblätter, die ich vorher von ihren Stängeln gezupft habe. Jetzt die Kichererbsen dazu, die ich entweder am Abend vorher eingeweicht oder ganz faul und komfortabel der Dose entnommen habe.

Sobald die Nudeln gar sind, werden auch diese dazugegeben und ein bisschen im Gemüse-Zwiebel-Sud geschwenkt. Etwas mehr Olivenöl schadet zu diesem Zeitpunkt übrigens nicht.

Wenn alles geschmeidig und fast servierbereit ist, kommt der Höhepunkt dieser kleinen Farro Pasta: Jetzt reibe ich großzügig würzigen Pecorino in die Pfanne, den ich unter Rühren verteile.

Wichtig ist dabei: Der Käse sollte in wirklich möglichst dünnen Spänen oder Flocken eingerührt werden, damit er sofort schmelzen kann. Gerade dieser Schmelz ist es, der diesem Gericht seinen Charakter gibt.

Jetzt kommt die Nudel-Gemüse-Käse-Masse auf den Teller. Noch ein wenig Pfeffer darüber mahlen und bei Bedarf noch etwas Öl dazu – fertig!