Frittata mit Zitronen

Frittata mit Zitronen

Pur oder zwischen zwei Brotdeckel geklemmt, die Frittata ist ein universales Prinzip. Lohnt sich besonders dann, wenn guter Proviant gefragt ist.

Von Mercedes Lauenstein

Obwohl wir ja am liebsten unsere eigenen Kochbücher empfehlen („Splendido: Einfach italienisch kochen mit besten Zutaten und viel Gefühl“ und „Splendido. Italienische Produktkunde und Rezepte.“ erschienen im Dumont Verlag) , muss hier einmal das „Limoni“-Kochbuch von Gennaro „Why am I cooking so good?“ Contaldo erwähnt werden. Jamie Olivers italienischer Gefährte erzählt darin unter anderem, dass er immer (!) eine Zitrone dabei habe. Sie kommt bereits morgens zum Kaffee das erste Mal zum Einsatz: Sein caffè schmeckt ihm mit einem Stück Zitronenschale besser.

Dieses Rezept für eine Zitronenfrittata ist zumindest von Contaldos Zitronenfrittata inspiriert, wenn auch leicht abgewandelt und ergänzt. Frittata ist die wahrscheinlich bekannteste Eierspeise Italiens, sie ist im ganzen Land in unzähligen Varianten weit verbreitet. Was man hinein backt, obliegt der eigenen Improvisationslust. Mit ihrer festen, eher pfannkuchenartigen Zubereitungsweise ähnelt sie weniger einem seidigen Rührei, als eher einer rustikalen spanischen Tortilla.

 

Die Frittata mit Zitronen ist der ideale Proviant

 

Zitrone ist deshalb eine schöne Zutat für Frittata, weil deren schnell etwas schwer und fettig daherkommenden Ei- und Röstaromen so an Frische gewinnen. Ebenfalls Frische stiftet in Zitronensaft eingelegte Zwiebel. Wer rote Zwiebeln für diese Frittata für ca. 30 Minuten in einer Mischung aus Zitronensaft und Wasser einlegt, entzieht ihnen Schärfe, verleiht ihnen Säure und lässt sie schön pink leuchten. Das Zitronenwasser abgießen und die Zwiebeln in Butter und Olivenöl unter Beigabe von wenigen Esslöffeln Gemüsebrühe in der Pfanne zart dünsten.

Währenddessen mithilfe einer Gabel oder eines Schneebesens die Eier mit reichlich geriebener Zitronenschale,
fein gehackter Petersilie, Basilikum, geriebenem Parmigiano Reggiano oder Grana Padano, Salz und Pfeffer verschlagen. Sind die Zwiebeln zart, aus der Pfanne in eine Schale geben. In die Pfanne nun die Eimasse geben, die Zwiebeln darauf verteilen, sodass sie in die Masse einsinken, und bei mittlerer Hitze stocken lassen. Ist die Frittata von unten durchgebacken, entweder mithilfe eines Tellers stürzen und von der anderen Seite fertig backen, oder die Pfanne einfach in den Ofen stellen und bei 180 Grad goldgelb backen.

 

Die Variantenvielfalt der Frittata liegt ganz bei einem selbst

 

Eine andere Variante wäre, die Zwiebeln nicht vorher in Zitronensaft einzulegen, sondern ganz einfach in Butter und Öl dunkelbraun zu schmoren und karamellisieren, wie man es für Käsespätzle tun würde und so in die Eimasse gleiten zu lassen. Grundsätzlich gilt für Frittata: Die Variantenvielfalt liegt bei einem selbst. Man kann einfach hineinbacken, was einem angemessen erscheint.

Frittata schmeckt am besten, wenn sie relativ dick ist, idealerweise füllt man soviel Eimasse in die Pfanne, dass sie etwa daumendick darin steht. Die Frittata schmeckt warm, lauwarm, oder am nächsten Tag aus dem Kühlschrank kalt. Köstlich ist sie auch als Proviant zwischen zwei Weißbrotscheiben geklemmt.

Zutaten
Eier, unbehandelte Zitrone, rote Zwiebeln, frische Petersilie, Butter, Olivenöl, Parmigiano Reggiano, Pfeffer, Salz