Steht wie kaum eine andere Zutat für den Herbst: Die Esskastanie. Auch genannt Maroni. Oder eben Castagne. Aus der Toskana stammt dieses einfache, süß-würzige Rezept, das man sowohl als süße Hauptspeise, tröstliche Zwischenmahlzeit oder auch als reichhaltige Nachspeise genießen kann.
Wichtig ist sehr gutes Kastanienmehl. Man bekommt Kastanienmehl in akzeptabler Qualität in Reformhäusern oder Bio-Märkten, aber wer das große Glück hat, sich von einer Italienreise aus einem lokalen Feinkostgeschäft ein außerordentlich gutes Kastanienmehl aus hochwertigen Kastanien wie zum Beispiel dem Marrone del Mugello IGP zu besorgen, das mit seinem Aromenspektrum von süß bis nussig über rauchig und holzig geradezu überwältigt, dann bitte beherzt zugreifen und auch allen Freunden eine Packung schenken.
Gutes Kastanienmehl aus hochwertigen Kastanien wie zum Beispiel dem Marrone del Mugello IGP
Das Kastanienmehl mit Wasser mischen, bis ein Pfannkuchenteig entstanden ist (die Menge des Mehls hängt natürlich von der Feuchtigkeit des Mehls ab, hier am besten Augenmaß und Herantasten walten lassen und als Referenz immer an ganz gewöhnlichen Pfannkuchenteig denken). Mit einer Prise Salz würzen. So lange rühren, bis ein homogener Teig ohne Klümpchen entstanden ist. Eine Stunde ruhen und quellen lassen. Dann erneut kräftig durchrühren. Wer möchte, kann etwas Weizenmehl dazugeben. Das begünstigt später die Konsistenz der Frittelle in der Pfanne und mildert den mitunter sehr intensiven Kastaniengeschmack etwas ab.
Kurz vor dem Braten der Pfannkuchen in einer Schüssel die frische Ricotta (einfache Kuhmilchricotta schmeckt gut, würziger und interessanter wird es selbstverständlich mit einer richtig guten handwerklich hergestellten Schafsricotta) mit einem Löffel Olivenöl, und entweder der geriebenen Schale einer Orange oder gehackter kandierter Orangenschale, sowie einer Prise Salz, Pfeffer und Muskatnuss vermischen. Wer mag, kann auch noch etwas geschlagene Sahne darunter heben.
Süß oder salzig, zu den Frittelle di Castagne passt alles gut
In einer Pfanne Olivenöl erhitzen und kleine Pancake-artige Pfannkuchen darin ausbacken. Wenden und herausnehmen, wenn beide Seiten goldbraun sind. Die Pfannkuchen auf Küchenpapier abtropfen lassen und zusammen mit der Ricotta-Creme servieren.
Wer es ganz puristisch mag, kann die Ricotta auch ganz ungewürzt zu den Pfannkuchen servieren, und wer es herzhaft mag statt süß, kann sie mit Pecorino anreichern. Auch mit Zimt gebratene Äpfel passen gut zu den Frittelle und der Ricotta.
Wer noch weiter experimentieren mag, kann in den Pfannkuchenteig auch Pinienkerne, Rosinen und Rosmarin mischen, in Anlehnung an den berühmten Castagnaccio. Hier gilt: Gern ausprobieren, was einem passend erscheint, die Frittelle di Castagne sind ein flexibler Freund fürs Leben.

