Gelo di Anguria

Gelo di anguria

Endlich Wassermelonensaison. Zeit für eine sizilianische Verarbeitung.

Von Juri Gottschall

In Sizilien kennt man sich mit erfrischenden Mahlzeiten aus. Man frühstückt Granita und isst Gelato im Brötchen. Kein Wunder, dass auch der Gelo di anguria, der Wassermelonenpudding, von der größten Mittelmeerinsel stammt. Im Juli und August, wenn die Melonen süß und die Tage heiß sind, ist ein gekühltes Gelee aus Saft und Gewürzen ein Hochgenuss. Es gehört zu den einfachsten und am schnellsten gemachten Süßspeisen. Und ist ein Rezept der Kategorie „Wieso habe ich das nicht schön längst mal gemacht?“.

Ich halbiere eine Wassermelone (ein kleines Exemplar reicht völlig aus) und schneide das Fruchtfleisch in Würfel. Dann gebe ich es in einen großen Topf und püriere es mit dem Mixstab bis es möglichst flüssig ist. Der Duft weckt sofort Assoziationen an Strandbäder und Sommerabende, zum Glück hält er sich in der Küche noch länger. Dann gebe ich die entstandene Flüssigkeit durch ein Sieb bis eine klare Flüssigkeit übrig bleibt. 500 Gramm sind ausreichend. Wer noch Saft übrig hat, kann ihn zum Beispiel zu einer Wassermelonengranita verarbeiten.

 

Der Duft der Wassermelone weckt Assoziationen ans Strandbad

 

Den Saft langsam zum Kochen bringen und dabei ca. 50 Gramm Zucker (je nach Geschmack und Süße der Melone) und 40 Gramm Speisestärke hinzufügen. Maisstärke ist eignet sich gut, aber auch Kartoffelstärke funktioniert. Außerdem die Flüssigkeit mit einer Prise Zimt abschmecken. Die Zugabe von Gewürzen ist Geschmackssache, neben Zimt machen sich auch geriebene Nelken gut im Gelo di Anguria. Alles ein paar Minuten leicht köcheln lassen, damit die Stärke gut bindet.

Dunkle Zartbitterschokolade in kleine Stücke schneiden und entweder direkt in die Flüssigkeit einrühren oder beiseite stellen. Auch Pistazien fein hacken.

 

Den Gelo di Anguria kalt mit Schokolade und Pistazien servieren

 

Die Flüssigkeit in kurz mit Wasser ausgespülte Schälchen/Förmchen geben und mehrere Stunden kaltstellen. Es soll ein festes Gelee entstehenden, das sich problemlos löffeln lässt. Serviert wird der Pudding kalt und mit Schokolade und Pistazien bestreut. Viele Rezepte sprechen zur weiteren Garnierung auch von frischen Jasminblüten oder ergänzen schon beim Kochen etwas Jasminaroma. Allerdings scheinen sich die Gelehrten zu streiten, ob und in welcher Menge Jasminblüten essbar sind. Wer lieber kein Risiko mit möglicherweise schädlichen Blüten eingehen möchte, lässt sie weg und verlässt sich aufs Aroma.

 

Zutaten für mind. 4 Stück

500 g Wassermelonensaft, 50 g Zucker, 40 g Maisstärke, Zimt, Nelken, Zartbitterschokolade, Pistazien