Woher sein Name stammt weiß mal wieder keiner so genau. Aber eine der vielen Theorien, die über die Insalata di Rinforzo, den Salat der Kräftigung, kursieren, ist jene, dass es an Heiligabend in Neapel traditionsgemäß oft nur Fisch gab und dazu bedurfte es einer Kräftigungsbeilage. Zum Beispiel die Kombination aus Blumenkohl, gegrillter Paprika, sauer eingelegtem Gemüse, Oliven, Sardellen und Kapern. Überzeugende Theorie? Naja, geht so, aber worauf es wirklich ankommt ist: Die Sache schmeckt.
Und so ist die Insalata di Rinforzo in Neapel bis heute fester Bestandteil winterlicher Menüs, entweder als Vorspeise oder Beilage zum Secondo. Natürlich kann man sie auch in jeder anderen Jahreszeit kochen, zum Beispiel, wenn man im Sommer die ersten Blumenkohlköpfe aus dem eigenen Garten holt, sofern man denn einen hat.
Ein Wintersalat, der auch im Sommer bestens funktioniert
Die Rezeptur des Salats ist angenehm variabel: Die einen lassen das sauer eingelegte Giardiniera-Gemüse weg, die anderen ergänzen hartgekochte Eier (sehr gute Idee), eingelegte Gürkchen, gebratene Auberginen oder Kartoffeln. Es zählen die eigenen Vorlieben und der Inhalt von Kühlschrank und Speisekammer.
Ans Werk. Blumenkohl in kleine Röschen zerteilen und über sehr gut gesalzenem Kochwasser in einem auf einem Kochtopf gestütztes Sieb noch gut bissfest dünsten. Eiskalt abschrecken, gut abtropfen lassen. Parallel rote Paprika grillen. Die gegrillten roten Paprika enthäuten – oder einfach auf bereits gegrillte enthäutete Paprika aus dem Glas zurückgreifen. Wichtig ist hier nur, wie selbstverständlich auch beim Blumenkohl, wirklich aromatische Exemplare zu erwischen.
Die gegrillte und enthäutete Paprika nach Belieben entweder in Streifen schneiden oder würfeln, empfehlenswert ist eine Größe, die mit den Blumenkohlröschen harmoniert.
Die Insalata di Rinforzo liebt aromatische, gehäutete Paprika und würzige Oliven
Blumenkohl und Paprika in eine Servierschale geben. Entsteinte Oliven nach Wahl ergänzen, auch eine Mischung von süßeren grünen und herberen dunklen wie Taggiasca oder Gaeta-Oliven macht sich gut. Kapern aus dem Salz gründlich abspülen, abtropfen lassen und ergänzen. Einige eingelegte Sardellenfilets entweder im Ganzen oder kleingeschnitten (auch hier entscheidet wieder die individuelle Präferenz) dazugeben.
Je nach persönlicher Vorliebe das Dressing abschmecken. Zum Beispiel so: Den Saft einer halben Zitrone auspressen und schluckweise darüber geben. Einen Schuss Rotweinessig ergänzen. Großzügig Olivenöl über alles geben und gut durchheben. Am besten man lässt den Salat noch bis zu zwei Stunden gut abgedeckt im Kühlschrank ziehen. Nur rechtzeitig vor dem Servieren rausnehmen, denn er schmeckt am besten bei Zimmertemperatur.