Nudelsalat

Kalte Zitronennudeln

Wen das Wort „Nudelsalat“ auch immer an Grillfeste mit Barbecue-Soßen aus dem Supermarkt erinnert, der sollte mal Pasta mit Minze und Zitrone versuchen. Erfrischender kann ein Mittagessen im Sommer kaum sein.

Von Juri Gottschall

Wenn meine Nudeln kalt werden, weil es draußen zu warm ist, um sie sofort zu essen, muss ich an Nudelsalat denken. Und damit unweigerlich an Grillfeste, Mayonaise, wässrige Kartoffeln, Fett und Soßen aus dem Supermarkt. Schon hätte ich am liebsten doch ein warmes Mittagessen.

Dabei ist dieses Elend wirklich nicht nötig, wenn man sich dieses kleine Gericht zubereitet: kalte Zitronennudeln. Es ist kein Nudelsalat und auch keine Grillfestbegleitung. Es ist einfach nur ein kühles Nudelgericht. So erfrischend und leicht wie der Sommer. Und so schnell gemacht, dass man es in 15 Minuten auf dem Tisch hat. Versprochen.

 

Pasta als Erfrischung

 

Während ich kurze Nudeln gerade so lange in gut gesalzenem Wasser (wer das Kochwasser hier bereits ausreichend salzt, muss nachher nicht nachsalzen) koche, dass sie noch gut Biss haben, reibe ich die Schale von einer Zitrone ab und presse die Frucht danach aus. In eine Schale gebe ich Olivenöl, und schmecke es mit Zitronensaft und -schale ab. Nun gebe ich eine Handvoll kleingeschnittene Minzblätter dazu und ein paar kleine, gut in Wasser oder einem guten Weißwein gewaschene Salzkapern. Damit sich die Aromen gut verbinden, lasse ich die Mischung noch ein bisschen stehen.

Sobald die Nudeln soweit sind, spüle und kühle ich sie unter eiskaltem Wasser ab. Dieses ansonsten frevelhafte Vorgehen ist hier ausnahmsweise mal erlaubt, denn im Gegensatz zu sonstigen Nudelgerichten brauchen wir die Stärke des Kochwassers ja gar nicht. Ganz im Gegenteil. Wir wollen für diesen Nudelsalat keinen cremigen Sugo, keine Sämigkeit, sondern die vollkommene Frische. Für die gute Verbindung aller Zutaten sorgt später das Öl.

 

Ausnahmsweise darf, ja muss die Pasta für den Nudelsalat sogar kalt abgespült werden

 

Wenn die Pasta schön kühl ist, wird sie in einer großen Schüssel mit der Ölmischung vermischt. Frisch gemahlener Pfeffer dazu und, wer will und wer hat, noch ein bisschen frische Büffelmozzarella. Auch eine gute Idee wäre hier der Einsatz von Primo Sale, so nennt sich ein magerer sizilianischer Frischkäse, der sich im Sommer ideal in fast jedem Gericht macht. Auch ein wenig feinst geriebener Parmigiano Reggiano kann den Geschmack unterstützen.

Wer es richtig ernst meint mit der Erfrischung, stellt die kühle Zitronenpasta jetzt nochmal in den Kühlschrank. Dann kann man immer mal beim Vorbeigehen einen Löffel probieren. Und wer es eilig hat, isst sofort.