Fagioli

Pasta und Bohnen

Eine selbstgemachte Passata lohnt sich immer, erst recht für den Einsatz in einem so wärmenden Gericht wie Pasta e fagioli

Von Juri Gottschall

Es war ein regnerischer und kalter Sonntag, der Herbst war zum ersten Mal spürbar und ich hatte Zeit. Außerdem hatte ich mir eine ganze Menge sehr reifer Tomaten aus Italien mitgebracht und die warteten jetzt auf ihre Verarbeitung in Form einer perfekten Tomatensoße. Also habe ich sie in Stücke geschnitten, leicht gesalzen und erstmal im geschlossenen Topf eine gute halbe Stunde köcheln lassen. Den entstandenen Sud habe ich sodann durch die passatutto gegeben, schon hatte ich meine eigene, frische Passata.

 

Der Geschmack selbstgemachter Passata übertrifft selbst die besten Industrieprodukte um ein Vielfaches

 

Bei der Gelegenheit muss übrigens dringend mal gesagt werden, dass es sich wirklich lohnt, sich seine Passata selbst zu machen. Der Geschmack übertrifft selbst die besten Industrieprodukte um ein Vielfaches. Einfach im Spätsommer mal eine Kiste gute Tomaten kaufen, sich einen Nachmittag in die Küche stellen und ein paar Gläser einmachen. Es macht viel weniger Arbeit als man denkt und die Gläser halten ewig.

Aber zurück zum Sonntag: Mir schwebte der Einsatz der Passata in pasta e fagioli vor, also als scharfer Sugo mit Borlotti-Bohnen. In einer Pfanne habe ich nun Knoblauch angebraten, so wie ich es auch für eine arrabiata tun würde. Also ziemlich scharf, sodass er ordentlich Farbe bekommt und vor allem: viel! Vier, fünf große Zehen sollten es für eine Person schon sein.

Jetzt die Passata dazu, mit Salz, Pfeffer und kräftig Peperoncino würzen bis der Sugo richtig scharf ist. Außerdem habe ich einen Zweig Rosmarin dazugegeben, denn Rosmarin und Hülsenfrüchte verstehen sich in einer Tomatensoße einfach fantastisch (das funktioniert übrigens auch sehr gut mit Kichererbsen). Dann heißt es wieder warten. Gutes Essen braucht Zeit und Zeit hatte ich an diesem Tag genug.

Bei geschlossenem Deckel habe ich die Soße so weit einkochen lassen, bis sie nur noch ein dickflüssiger, zäher Brei war. Tiefrot und würzig, das beste Tomatenmark, das man sich nur vorstellen, aber leider nirgendwo kaufen kann.

Also runter vom Feuer damit und Nudelwasser aufgesetzt, inzwischen waren so viele Stunden vergangen, dass man langsam wirklich ans Essen denken konnte.

Nachdem die Pasta schon etwas gekocht hatte, habe ich die Tomatensoße mit etwas Pastawasser wieder zu einer cremigen Konsistenz verrührt und ein paar Borlotti-Bohnen dazugegeben. Wer frische Bohnen benutzt, sollte sie vorher weichkochen. Wer getrocknete benutzt, muss sie einweichen. Gute Bohnen aus der Dose erfüllen ihren Zweck in diesem Fall aber genauso gut. Je nach persönlicher Vorliebe kann man jetzt auch einmal den Mixstab in den Topf halten und die Sauce etwas anpürieren, das macht sie noch sämiger und kräftiger.

Pasta e fagioli ist eines dieser Rezepte, das in jeder Region anders zubereitet wird

 

Dann die noch sehr al dente gehaltenen Nudeln dazu, denn sie sollen im Sugo nachgaren. Alles zusammen noch etwas einkochen lassen bis es eine dickflüssige, sämige Konsistenz hat.

Pasta e fagioli ist übrigens eines dieser Rezepte, das jede Region anders zubereitet. Viele nehmen sehr kurze Pasta, etwa Ditalini. Und garen sie nicht separat, sondern vollständig im mit etwas Wasser oder Gemüsebrühe angegossenen und pürierten Tomaten-Bohnen-Sugo. Und servieren das Gericht sodann weniger wie einen klassischen Teller Pasta, sondern mehr wie einen deftigen Eintopf. Es lohnt sich, mit den verschiedenen Varianten zu experimentieren, um herauszufinden, welche einem selbst am besten schmeckt.

Ich bin in diesem Fall bei einer weniger suppigen Pasta e fagioli-Variante geblieben. Auf dem Teller habe ich dann noch etwas würzigen Pecorino Roncione mit Strohrinde drüber gerieben. Er ergänzt den rustikalen Charakter des Gerichts ideal.

Es war ein regnerischer und kalter Sonntag, der Herbst war zum ersten Mal spürbar, als ich in ungefähr vier Stunden die besten pasta e fagioli meines Lebens kochte.



Produktkunde

Kleine Produktkunde: Hülsenfrüchte

 

Getrocknete Hülsenfrüchte bekommt man überall, doch nur selten in richtig guter Qualität aus nachvollziehbarer Herkunft. Eine schöne Ausnahme und verlässliche Quelle für beste Hülsenfrucht-Ware stellt der italienische Familienbetrieb La Valletta dar. Seit Generationen kultiviert die Familie Cappelletti in der umbrischen Hochebene Colfiorito auf eigenen Feldern die begehrten Linsen di Colfiorito IGP der Hochebene Colfiorito.
La Valletta vertreibt aber nicht nur die eigene Ernte, sondern wählt auch mit wachem Auge und viel Gespür für Qualität von anderen exzellenten italienischen Betrieben beste Ware aus und vertreibt sie unter eigenem Namen. Besten Gewissens kann man hier also auch Rote Linsen, Kichererbsen, diverse Getreidemixe für die so beliebten italienischen Getreidesuppen oder Bohneneintöpfe beziehen. Alles 100% Italiano. So trotzt die Speisekammer jeder Krise und das auch noch mit maximalem Genusspotential.


Hülsenfrüchte
 

Für unsere kleine Produktkunde arbeiten wir mit ausgewählten Händlern zusammen, die hochwertige Lebensmittel aus nachvollziehbarer Herkunft zu fairen Bedingungen versenden. Alle Empfehlungen sprechen wir aus tiefster Überzeugung und echtem Interesse. Trotzdem sind wir verpflichtet, diese Rubrik als Werbung zu kennzeichnen, was wir hiermit tun.