Kampanien, Neapel, Amalfiküste. Wer hier nicht an unzählige Spezialitäten denkt, hat sich wahrscheinlich noch nie mit intensiver mit Italien beschäftigt. Am bekanntesten und über die Grenzen des Landes hinaus zu Berühmtheit gelangt, ist wahrscheinlich der Mozzarella di Bufala Campagna DOP, der klassische aus Büffelmilch gezogene Frischkäse, den man hier am besten direkt ungekühlt verzehrt. Nicht jede Käserei produziert die selbe gute Qualität und nicht jede Produktionsstätte ist moralisch einwandfrei vertretbar. Man sollte sich deshalb wie überall (aber hier besonders) auf Empfehlungen und gute Adressen verlassen. Mozzarella ist auch der Hauptbestandteil der klassischen Pizza napoletana, dem wahrscheinlich bekanntesten italienischen Gericht überhaupt, das hier seinen Ursprung hat. Weniger bekannt, aber mindestens ebenso interessant, sind die anderen Abkömmlinge der hier typischen Pasta-Filata Käse. Provolone, Scamorza und Caciocavallo werden allesamt in ähnlichen Verfahren produziert und gehören seit langem zu den großen italienischen Klassikern.
Unweit von Neapel hat auch gleich die nächste Legende ihren Ursprung: Die geschützte Pasta di Gragnano IGP aus dem kleinen Ort Gragnano, gilt als die beste Pasta Italiens. Sie wird aus Hartweizengrieß traditionell in Formen aus Bronze hergestellt und besitzt eine besonders raue Oberfläche.
An der Küste Kampaniens sind die Zitrusfrüchte zuhause. Die großen, saftigen Zitronen aus Amalfi sind in der ganzen Welt ein Begriff.
Auch Tomaten aus Kampanien sind in ganz Italien berühmt. Die aromatische San Marzano Tomate (Pomodoro San Marzano dell’Agro Sarnese Nocerino DOP) wächst am Fuße des Vesuvs und profitiert von der außergewöhnlich fruchtbaren, nährstoffreichen Vulkanerde. Sie ist nicht nur frisch eine Delikatesse, sondern gilt auch in Dosen konserviert als die aromatischste Tomate Italiens.
Auch Cima di Rapa, der mit dem Brokkoli eng verwandte Kohl, ist in Kampanien häufig. Hier heißt er Friarelli, wird mit Knoblauch und viel Olivenöl zubereitet und findet sich zum Beispiel auch oft als Belag auf der Pizza. Und wer ohne die Sardellen-Spezialität, die italienische Fischsauce Colatura di alici oder ein paar Gläser eingelegter Alici di Menaica nachhause fährt, ist selbst schuld.