Pasta Ricotta Zitrone

Ricotta, Pfeffer und Zitronen

Ricotta, Zitronen und Pfeffer – mehr braucht man für diesen Pasta-Klassiker nicht. Über eines der einfachsten und besten römischen Nudelgerichte.

Von Juri Gottschall

Ricotta gehört zu den am vielfältigsten einsetzbaren Milchprodukten in der italienischen Küche. Egal ob als klassische Nudelfüllung oder süßes Dessert – der magere Frischkäse aus Molke mit dem feinen Geschmack lässt sich für die unterschiedlichsten Zwecke einsetzen.

Ich habe schon viel Ricotta in Italien probiert, aber zwei Varianten sind mir besonders in Erinnerung geblieben: Zum einen die frische Ricotta aus der Büffelmolke der Büffelmozzarella-Käserei Rivabianca in Kampanien und zum anderen die Schafsricotta von Busti in der Toskana. Während erstere süß, mild und fast gezuckert schmeckt, hat die Variante aus Schafsmilch einen intensiven, kräftigen Geschmack nach Heu und Stroh. Beide sind mit dem typischen Industrieprodukt, das es in jedem Supermarkt gibt, nicht zu vergleichen.

 

Ein einfaches Grundprodukt

 

Aber italienische Käsereien halten noch viel mehr Ricotta-Varianten bereit: Zum Beispiel die Zitronenricotta, eine Art festen Käsekuchen, bei dem der Frischkäse gepresst und dann fast ohne Flüssigkeit mit viel Zucker und Zitronensaft serviert wird. Auch geräucherte und gebackene Ricotta al Forno oder harte Ricotta Salata-Sorten zeigen, was aus dem so einfachen Grundprodukt alles gemacht werden kann. Das Schöne ist: Weil Ricotta so einfach herzustellen ist, gibt es auch in Deutschland immer mehr gute Sorten. Meist findet man sie in Bioläden oder guten Käsegeschäften.

Was nun aber damit machen, wenn man eine gute Ricotta gekauft hat? Zum Beispiel die (fast) Gnudi, klassische Malfatti oder die sizilianische Pasta mit Zwiebeln, Mandeln und Pistazien.

Oder dieses so einfache wie geniale Nudelgericht römischen Ursprungs, in dem das Milchprodukt mit erfrischendes Zitronen kombiniert wird:

In einer Schale Ricotta, geriebenen Käse und den Abrieb der Schale von ein bis zwei Zitronen miteinander vermengen. Parmigiano Reggiano eignet sich ebenso gut wie Pecorino. Wer Schafsricotta benutzt, macht mit Schafskäse auch nichts falsch. Dann eine kräftige Portion grob gemahlenen schwarzen Pfeffer dazugeben.

 

Eine perfekte Creme aus Ricotta

 

In einem großen Topf sodann die Pasta kochen. Das Wasser sollte nicht zu sehr gesalzen werden, weil die Käsemischung schon Salz enthält. Kurz vor Ende der Garzeit der Pasta eine großzügige Menge des stärkehaltigen Pastawassers abschöpfen und nach und nach zur Käsemischung geben. So lange kräftig und schnell rühren, bis sich eine homogene Creme gebildet hat. Sie sollte sich perfekt um die gekochten Nudeln legen können ohne zu dick oder zu flüssig zu sein. Die Konsistenz lässt sich mit der Zugabe des Wassers perfekt steuern.

Dann die Nudeln abgießen, mit der Käsecreme vermischen und auf dem Teller mit noch etwas frisch gemahlenem Pfeffer und Zitronenschale servieren. Wer möchte, kann auch Bergamotte nehmen oder eine Mischung aus Zitrone und Orange versuchen.

Dann sofort ab auf den Tisch damit. Dieses Gericht ist so simpel, es braucht weder Olivenöl noch Gewürze. Und es schmeckt so gut, dass es bestimmt einmal die Woche zu Mittag gemacht werden kann.