Ungeröstete Nüsse deprimieren mich. Bei Mandeln ist es besonders schlimm. Blass und ungewürzt schmeckt sie zwar nach langem Kauen irgendwann marzipanähnlich. Vor allem aber schmecken sie nach Klassenfahrten, auf denen jemand eine Tüte billiges Studentenfutter herumreicht und damit bei mir einen Seelenzustand kurz vor suizidal auslöst.
Salzmandeln halten sich lang, passen zum Negroni, in den Salat, zum Käse und in die Pasta
Mandeln müssen krachen, Mandeln brauchen Röstaromen! Die herzhafte Schwester der gebrannten Mandel ist die Salzmandel.
Salzmandeln machen ist nicht schwer und danach kann man sich an dem wohligen Wissen erfreuen, nützlichen Vorrat für faule Tage produziert zu haben. Denn Salzmandeln kann man immer gebrauchen. Sei es zum Negroni, zu den Oliven oder zum Käse, für den Salat oder für die Pasta.
Wichtig sind, wer würde das bestreiten: sehr gute, herbsüße Mandeln. Meine kommen immerhin aus dem Bio-Laden und sollen aus Sizilien stammen. Besser dran ist natürlich, wer sie direkt beim Bauern kauft oder einem guten Fachhändler.
Ungefähr soviel Wasser in einen Topf geben, dass es später die Mandeln vollständig bedeckt. Wasser zum Kochen bringen und unter Rühren Salz darin auflösen – etwa ein Drittel der Wassermenge.
Die Mandeln dazugeben, Herd ausschalten und die Mandeln etwa eine halbe Stunde im noch heißen Salzwasser ziehen lassen. Ofen währenddessen auf 190 Grad Heißluft erhitzen.
Die Mandeln abgießen und auf einem mit Backpapier ausgelegten Backblech oder Backrost ausbreiten. Für etwa eine Viertelstunde im Ofen rösten, besser als sich an genaue Zeiten zu halten ist aber wie immer: einfach probieren.
Die Mandeln krachen erst, wenn sie vollständig ausgekühlt sind
Die Salzmandeln sind fertig, wenn sie ein schönes Röstaroma verströmen und innen nicht mehr weiß, sondern karamellfarben sind. Nicht verwirren lassen, falls sie sich beim Probieren noch etwas weich anfühlen: sie krachen erst, wenn sie vollständig ausgekühlt sind. In einem Vorratsbehältnis lassen sie sich einige Wochen aufheben.