Viele Menschen nennen ja die Burrata, wenn es um ihre meistgeliebten italienischen Lebensmittel geht. Der Pasta-Filata-Käse aus Apulien ist ein Sommerklassiker. Eigentlich wurde er der Legende nach sogar überhaupt erst erfunden, um die empfindliche Sahne im heißen, südlichen Sommer heil transportieren zu können. Die Käsehülle diente gewissermaßen als Kühlschrank. Man verzehrt eine Burrata fast immer pur, man findet sie höchstens mal vereinzelt auf der Pizza. Für dieses Gericht bereiten wir allerdings eine Creme aus ihr zu. Ihr Geschmack bleibt dabei komplett erhalten.
Ich püriere eine Burrata vorsichtig mit etwas Olivenöl, ein paar Basilikumblättern und etwas Salz und Pfeffer zu einer kühlen, geschmeidigen Creme an. Ist sie noch zu dickflüssig, kann mit ein paar Spritzern guter Milch nachgeholfen werden.
Pure Tomaten, in der Sonne getrocknet
In einer großen Pfanne lasse ich dann in reichlich Olivenöl etwas fein geschnittenen Knoblauch und ein paar Sardellenfilets dünsten. Der Knoblauch sollte keine Farbe bekommen. Also nur solange ziehen lassen bis die Sardellen geschmolzen sind. Dann gebe ich fein gehackte getrocknete Tomaten dazu.
Wie bei den meisten Lebensmitteln, gibt es auch bei getrockneten Tomaten riesige Qualitätsunterschiede. Für gute Qualität, also pure Tomaten, die nur in der Sonne mit Salz getrocknet wurden und ohne Öl oder Würzmitteln auskommen, kann man viel Geld ausgeben. Was man auch unbedingt tun sollte. Denn gute getrocknete Tomaten besitzen eine solche geschmackliche Intensität und Tiefe, dass man sie getrost als Geschmacksverstärker bezeichnen kann. Dementsprechend sind sie auch die einzige weitere geschmacksgebende Zutat in diesem kleinen Mittagessen.
Idealerweise lässt man die steifen Dörrtomaten aber zwei bis drei Minuten in mit einem Schuss Weißweinessig vermischten Wasser aufkochen. Danach legt man sie tropfnass auf Backpapier und lässt sie bei 120 Grad Umluft im Ofen eine gute Viertelstunde backen, bevor man sie weiterarbeitet. Natürlich taugen auch in gutem Olivenöl saftig eingelegte getrocknete oder halbgetrocknete Tomaten.
Kühle Burratacreme
Nun Spaghetti kochen und mit der Tomaten-Öl-Emulsion vermischen. Auf dem Teller dann etwas von der kühlen Burratacreme dazugeben. Ich habe noch etwas altes Brot zu groben Semmelbröseln verrieben, kurz in der Pfanne geröstet und über das fertige Gericht gestreut. Das ergänzt die Textur des fertigen Gerichts und ist im Süden Italiens, wo traditionell ohnehin kaum Parmigiano Reggiano benutzt wird, die übliche Vorgehensweise.
Kurz vor dem Essen dann noch etwas frisches Olivenöl darüber, alles auf dem Teller vermischen, guten Appetit.