Es waren einmal drei Männer, die sich um die Jahrtausendwende zusammentaten um eine alteingesessene Erzeugergenossenschaft vor dem Untergang zu retten: Giorgio Planchenstainer, Furio Battelini und Massimo Fia wollten um das Jahr 2000 herum nicht weiter mitansehen, wie die sinkenden Großmarktpreise für Wein und Olivenöl den für die Agraria Riva del Garda arbeitenden Familien die Lebensgrundlage entzog und ihre zahlreichen, ehemaligen Qualitätsprodukte zu billigem Fusel degradierte.
Die Vision der drei Männer: eine riesige Qualitätsoffensive, die das Territorium nördlicher Gardasee zu einer Art Champagne der Region ausbauen würde. Die 1800 Bauern der Genossenschaft sollten nicht nur wieder davon leben können, was sie taten, sondern ihr Produkt auch wieder die höchstmögliche Güteklasse erreichen.
Planchenstainer, Battelini und Fia bildeten sich für ihr Unternehmen unter anderem bei den besten Vertretern der neuen italienischen Superöl-Offensive fort. Sie investierten in den Bau eines neuen Gebäudes nicht nur mit neuer Weinkellerei, sondern auch mit modernster Ölmühle, Hofladen und Degustationsbar. Sie entwickelten ein völlig neues Qualitätsprotokoll für die Arbeiten ihrer Bauern im Olivenhain und setzten damit nicht nur neue Maßstäbe für die gesamte Olivenwirtschaft am Gardasee, sondern halfen auch der bedrohten lokalen Artenvielfalt der Region wieder auf die Beine.
Im genannten Hofladen, dem Rural Store in Riva, kann man heute entdecken, was dabei herausgekommen ist. Hier werden neben dem exzellenten Olivenöl auch Fleisch, Wein und Wurst verkauft, vor allem aber können an der Degustationsbar Wein und Öl direkt vor Ort probiert werden. Die berühmteste Olivensorte der Gardaseeregion ist die blumig-grasige Casaliva-, manchmal auch Drizzar- genannte Olive. Gleich danach folgen Raza, Favarol und Rossanel, Frantoio, Leccino und Pendolino – ein Erlebnis sind sie alle.