Südtiroler Speck ist als Spezialität weltbekannt. Das Gütesiegel g.g.A. stellt das deutschsprachige Pendant zum italienischen IGP dar und wird jenen Agrarerzeugnissen und Lebensmitteln zuerkannt, deren Qualität ortsabhängig ist. Zur Erlangung des Siegels muss also mindestens eine der Produktionsstufen in diesem Herkunftsgebiet stattfinden. Heißt aber auch: Das für die Herstellung für den Speck verwendete Schweinfleisch darf auch aus anderen Ländern stammen, was es in den meisten Fällen auch tut. Südtirol eignet sich als touristische Alpenregion einfach nicht zur Schweinezucht im großen Stil.
Wer es auf Schinkenspeck aus ganz explizit Südtiroler Schweinen abgesehen hat, muss schon auf den geschützten Namen „Südtiroler Bauernspeck“ achten. Der wird nämlich tatsächlich noch aus von ausschließlich in Südtirol gezüchteten, gemästeten und geschlachteten Schweinen hergestellt. Da das in Südtirol aber nur gut 800 Schweine im Jahr hergibt, ist Bauernspeck entsprechend selten und hat seinen Preis. Aber auch die entsprechende Qualität.
Die Metzgerei Steiner im Pustertal ist eine von etwa einer Handvoll Betrieben in Südtirol, die sich dieser Spezialität noch verschrieben haben. Ihr Südtiroler Bauernspeck ist besonders mild im Geschmack und von niedrigem Salzgehalt, die Schweine werden gentechnikfrei gefüttert. Drei Wochen lang werden die Schlegel gepökelt und währenddessen immer wieder umgeschichtet und anschließend aufgehängt. Eine Woche geht das Fleisch in den Kaltrauch, danach 28 Tage lang in die Klimaanlagen, alles Übrige tut das gesunde Klima der grünen Landschaften und die einzigartige Luft der Dolomiten.