In Mailand ist gute Küche allgegenwärtig. Mehr hervorragende Restaurantkonzepte auf kleinem Raum gibt es eigentlich kaum in einer anderen italienischen Stadt. Kein Wunder also, dass hier auch Wert auf einen guten Einkauf gelegt wird und das Konzept Feinkostladen hier so gut funktioniert wie nirgends sonst. Die Rede ist aber nicht von dem, was man in Deutschland als Feinkostladen kennt. Überteuerte, oberflächliche Geschäfte, mit überfordertem Personal, die doch nur das anbieten, was man auch in der Supermarktabteilung eines besseren Kaufhauses bekommt. Nein, in Mailand sind Feinkostläden kleine Tempel, die es mit so manchem Restaurant aufnehmen könnten. Die frisch zubereiteten Salate und Braten und Pasta und Brote türmen sich in gläsernen Vitrinen, meist gibt es noch eine riesige Käse- und ebenso große Fleischtheke und irgendwo im hinteren Teil des Ladens hat sich noch eine Weinhandlung versteckt, die es mit so manchem Wein-Fachgeschäft aufnehmen könnte.
Dabei sind diese Gastronomia genannten Geschäfte fast immer völlig aus der Zeit gefallen. Alte Herren in weißen Kitteln bedienen und beraten und lassen probieren und an der Kasse sitzt die alte Patronin des Hauses und macht die Abrechnung. Der große Vorteil dieser Etablissements? Alte Herren kennen wahrscheinlich jede Salami und Olive seit mindestens 30 Jahren und können wirklich, wirklich beratend zur Seite stehen.
Zoppi & Gallotti ist einer dieser Tempel. Schlicht, funktional und mit einem fein ausgewählten Angebot. Unter anderem ist dieses Geschäft die einzige Bezugsquelle in der Lombardei für den hervorragenden Prosciutto d’Osvaldo, einen traditionell hergestellten, unvergleichlichen Schinken aus dem Friaul.