Torta Mantovana

Torta Mantovana

Köstliche Tradition und beeindruckende Bodenständigkeit in Kuchenform: Die Torta Mantovana.

Von Juri Gottschall

Obwohl Süßspeisen in der Splendido-Küche traditionell eher eine untergeordnete Rolle spielen, sind wir große Freunde der italienischen Pasticceria-Kultur. Besonders die einfachen, schnell gemachten und lange haltbaren Kleinigkeiten haben es uns angetan. Weiche Mandelkekse oder eine Torta Sbrisolona machen wir deshalb regelmäßig und erfreuen uns oft tagelang daran.

 

Die Torta Mantovana – ein Klassiker

 

Ein weiteres Beispiel einfacher Bäckerkunst ist die Torta Mantovana. Obwohl sie den Namen der Stadt Mantova trägt (die wiederum die Heimat der Sbrisolona ist), ist sie bei weitem nicht nur in der für ihre Süßspeisen berühmten Stadt in der Lombardei verbreitet. Insbesondere in der nördlichen Toskana und hier vor allem im Städtchen Prato ist sie zu einem Klassiker geworden.

Wie es sich für Klassiker gehört, wurde die Torta Mantovana außerdem von Pellegrino Artusi, dem großen Reformator der italienischen Küche, in sein Standardwerk aufgenommen. An dieser Stelle sei übrigens das erlebenswerte Museum, Bildungszentrum und Restaurant in seiner Geburtsstadt Forlimpopoli erwähnt, das sich in jeder nur erdenklichen Weise der italienischen Esskultur und kulinarischen Geschichte widmet. Wer die klassische italienische Küche in ihrer einfachsten Form mit besten Zutaten kennenlernen möchte, sollte hier mindestens einmal einkehren.

 

Mehr Magie als Handwerk

 

Aber zurück zur Torta Mantovana. Die mal wieder ein Beweis dafür ist, dass Backen oft mehr mit Magie als mit bloßem Handwerk zu tun hat. Was ich damit meine? Obwohl auch dieser Kuchen eigentlich nur aus den typischen Zutaten besteht, die die Bestandteile unzähliger italienischer Süßspeisen sind, ist er im Ergebnis doch anders als viele Gebäcke. Er ist flach, luftig und elastisch und ein perfekter Begleiter zum Frühstück oder Kaffee. Er hält sich mehrere Tage und kann so problemlos in der Küche stehen und auf seinen Einsatz warten.

In einer Schüssel ein ganzes Ei und vier Eigelbe zusammen mit 170 Gramm Zucker und einer Prise Salz schaumig schlagen. Die Masse sollte homogen und weich sein. Nach und nach 170 Gramm Mehl und 15o Gramm Butter hinzufügen und vorsichtig vermischen. Auch die abgeriebene Schale einer Zitrone unterrühren.

 

Ein appetitlich gebräunte Oberfläche

 

Den Teig dann in einer mit Butter ausgefetteten Form mit ca. 25 cm Durchmesser verteilen und großzügig mit Pinienkernen oder Mandelsplittern (oder einer Mischung aus beidem) bedecken. Der Teig sollte nur ein bis zwei Zentimeter hoch in der Form stehen.

Im auf 180 Grad bei Ober- und Unterhitze aufgeheizten Backofen ca. 30 bis 40 Minuten backen. Der Kuchen sollte eine appetitlich gebräunte Oberfläche bekommen und im Inneren gerade so gar sein.

Abkühlen lassen und mit Puderzucker bestäuben.

Wer das Eiweiß aufgehoben hat und gerade in Backlaune ist, kann gleich noch die weichen Mandelkekse hinterher backen. Sie sind eine perfekte Möglichkeit, die Zutaten sinnvoll aufzubrauchen.

Zutaten
170 g Mehl, 170 g, Zucker, 150 g Butter, 120 g Pinienkerne oder Mandeln, 1 Ei, 4 Eigelb, 1 Prise Salz, Schale einer Zitrone, Puderzucker