Weintrauben

Traubensalat

Soviel Spätsommer in einem Salat: Weintrauben, Rucola, Büffelmozzarella und ein Rosmarin-Zitronen-Condimento.

Von Juri Gottschall

Jetzt, wo die Mittagszeit aber so warm ist, dass das Mittagessen selbst lieber kühl sein sollte, ist es Zeit für Salat. Und zwar nicht nur für Salat im Sinne von grünen Blättern, sondern besonders für Salate mit all den Früchten, die einem derzeit in den Gemüseladen so prall und bunt begegnen. Zum Beispiel einen Traubensalat.

Vor ein paar Tagen haben wir bereits Pfirsiche und Tomaten zu einem Salat verarbeitet. Noch einen Salat von diesem Kaliber kann man sich mit Weintrauben zubereiten. Genauer gesagt: Mit Weintrauben, Rucola, Büffelmozzarella und einem Rosmarin-Zitronen-Condimento.

Die Zubereitung ist schnell erklärt, aber man sollte sich doch ein wenig Mühe geben: Zunächst braucht man Weintrauben. Natürlich gute Weintrauben, die schön süß und gleichzeitig frisch säuerlich schmecken. Meine Trauben kamen aus Sizilien, sowohl rote als auch grüne. Sie sind perfekt für unseren Traubensalat.

Das Aroma des Rosmarins

 

Es ist ratsam sich für eine kernlose Züchtung zu entscheiden. Tatsächlich sind trockenbittere Kerne in Weintrauben wahrscheinlich das einzige, das einem die Freude an diesem Salat nehmen könnte.

In einem kleinen Topf erwärme ich zunächst etwas Olivenöl, drehe die Flamme wieder ab und gebe einen Rosmarinzweig und eine halbierte Knoblauchzehe dazu. Ich lasse alles mindestens eine halbe Stunde ziehen. Das Öl sollte auf keinen Fall so heiß werden, dass sich sein Geschmack verändert. Es soll nur leicht warm das Aroma des Rosmarins annehmen.

Der Grund dafür ist einfach: Ich möchte den Geschmack des Rosmarins, aber ich kann es nicht leiden, wenn man beim Essen ständig auf kleine Nadeln oder Nadelstücke beißt. Also darf der Rosmarin seinen Geschmack abgeben. Genauso wie übrigens auch der Knoblauch, von dem auf diese Weise wirklich nur ein Aromenhauch vorhanden ist, der sich nicht aufdrängt, sondern zart und diskret im Hintergrund das Gesamtbild verbessert.

Nachdem das Öl also gut durchgezogen und abgekühlt und die Geschmacksgeber entfernt worden sind, presse ich eine Zitrone aus und gebe den Saft dazu. Gut umrühren, sodass eine glatte Emulsion entsteht. Jetzt eventuell noch etwas Zucker dazu, wobei das je nach der Süße der Trauben gar nicht unbedingt nötig ist.

 

Den Traubensalat noch verbessern

 

Dann Trauben halbiert auf einem Teller anrichten, etwas Büffelmozzarella darüber zupfen und das Condimento großzügig über allem verteilen. Natürlich sollte der Traubensalat jetzt noch etwas durchziehen, denn keiner seiner Bestandteile sollte nach Möglichkeit kalt sein. Zimmertemperatur ist hier das richtige Wort.

Von meinem ersten Versuch dieses Salates war ich übrigens schon gut begeistert, aber doch noch ein wenig unzufrieden mit der geschmacklichen Ausbeute. Also habe ich beim zweiten Teller einfach ein paar Blätter sehr würzigen Rucolas hinzugegeben.

Es ist erstaunlich wie sehr dieser Salat das Gericht noch verbessert hat. Denn jetzt bekommen die Süße der Trauben, die Säure der Zitrone, das Erdige des Rosmarins und die Frische des Mozzarellas noch das, was sie bisher vermisst haben: Würze!

So ist es perfekt und so sollte es eigentlich immer sein beim Essen: Dass jede kleine Zutat einen Zweck erfüllt und keine zu wenig, aber auch keine zu stark präsent ist.