Die Zucchini hat längst das gleiche Schicksal ereilt wie die sogenannte Holland-Tomate. In jedem noch so räudigen Ecksupermarkt oder Discounter ist sie das ganze Jahr über zu haben und schmeckt in dieser Ausführung sehr intensiv vor allem nach einem: Nichts.
Umso großzügiger sollte man zugreifen, wenn beim Gemüsehändler ausnahmsweise einmal die sehr viel kleineren, zarten Zucchini Exemplare angeboten werden. Am besten verzehrt man sie frisch und roh. Ich könnte sie noch über der Spüle aufessen. Sie schmecken so knackig und süß und grün wie frische Erbsen. Man wähnt sich glatt in einem Gemüsebeet in der südlichen Sonne fläzend. In Italien begegnen sie einem in der warmen Jahreszeit fast in jedem Supermarkt und bei jedem noch so kleinen Gemüsehändler. Dunkelgrün glänzend und intensiv duftend liegen sie bergeweise von einem. Sie kosten fast nichts und sind immer frisch, weil sie in solchen Mengen verzehrt werden. Die Zucchini ist das schmackhafteste Unkraut des Gartens. Man muss nur noch zugreifen und möchte am liebsten sofort und auf der Stelle hineinbeißen.
Junge, frische Zucchini sind der Inbegriff des Sommers
Wer sich zusammenreißen kann, macht eine Art Carpaccio aus Zucchini daraus. Zucchini mit dem Gemüseschäler in hauchdünne Längsstreifen schneiden. Etwas Knoblauch ebenfalls hauchdünn schneiden, dann zusammen mit den Zucchinistreifen in eine Schale geben. Mit frischem Zitronensaft beträufeln, alles gut durchheben und für zwanzig Minuten in den Kühlschrank stellen. Pinienkerne ohne Fett golbraun rösten, dann die gut durchgezogenen Zucchini als Carpaccio auf einem Teller anrichten. Geröstete Pinienkerne, ein paar Späne frischgehobelten Parmigiano Reggiano und etwas fruchtiges Olivenöl darübergeben und, wer mag, noch ein paar Tropfen milden flüssigen Honigs. Salzen nur nach Belieben, der Parmigiano Reggiano ist bereits sehr würzig. Frisch gehackte Minze und Basilikum passen auch gut dazu.
Fehlt nur noch geröstetes Brot und ein Glas kühler Weißwein.