Wie jedes Jahr im September, tauchen jetzt überall die frischen Feigen auf: Beim Obstmann (die dicken reifen), im Gemüseladen (die kleinen aromatischen), im Supermarkt (die blauen, irgendwie nicht ganz so reifen) und sogar am Feigenbaum auf meinem Balkon (die heimischen, wenn man so will). Der Splendido-Baum hat heute die erste reife Feige abgeworfen.
Die Splendido-Feige kurz vor der Reife
Ein guter Qualitätstest der ausgewählten Früchte ist folgendes Gericht, das jedes Jahr von September bis Ende Oktober bestimmt einmal in der Woche den Weg auf meinen Tisch findet. Weil es so einfach ist, so schnell geht und weil es einfach fantastisch schmeckt. Vorausgesetzt, die Feigen sind gut.
Dieses Gericht ist ein Qualitätstest für gute Feigen
Los geht’s: Ich brate dafür Knoblauch in gutem Olivenöl, gebe einen Zweig Rosmarin und die geviertelten Feigen dazu. Dann lösche ich mit etwas Brühe oder Weißwein ab, und wenn die Früchte perfekt reif waren, bildet sich nun innerhalb von Minuten eine sämige, fast klebrige, zuckrige, aber dennoch würzige, soßenartige Konsistenz, die mit nichts (außer vielleicht noch Feigenmarmelade) zu vergleichen ist.
Nebenbei werden die Nudeln (Penne oder Spaghetti) al dente gekocht, abgegossen und sodann mit dem Pfanneninhalt vermischt. Ein, zwei Esslöffel des stärkehaltigen Pasta-Kochwassers machen die Soße noch sämiger. Jetzt den frischen, scharfen Rucola dazu und ein bisschen Parmigiano Reggiano und noch einmal Olivenöl drüber. Vielleicht auch noch die ein oder andere rohe Feige. Pfeffer und Salz sind eh klar. So leicht, so gut, so spätsommerlich.
Das Ganze dauert keine zehn Minuten und schmeckt ungefähr so, wie Parfum riecht. Ich kann nur jedem empfehlen, es zu kochen. Es macht unglaublich viel Spaß!