Staudensellerie mit Orangen

Noch ein Wintersalat

Heißhunger auf Staudensellerie? Doch, sowas gibt’s. Was man daraus idealerweise macht, steht hier.

Von Mercedes Lauenstein

Man muss dem Körper dankbar dafür sein, dass Heißhunger sowohl in die gesunde als auch in die ungesunde Richtung funktioniert. Manchmal ruft alles in mir nach einer Maxipackung M&M’s, manchmal aber auch nach knackigem Staudensellerie. Richtig gelesen, Staudensellerie. Nicht umsonst ist dieses auf den ersten Blick etwas freudlose, aber doch unglaublich kraftvolle Gemüse Teil des Soffrittos und damit Grundlage vieler guter Gerichte. Kein Gemüse kann es mit der salzig-sauren, grün-gesunde und übertrieben rohkostige Gemüsehaftigkeit des grünen Staudensellerie aufnehmen, sie hat etwas ungemein Vitales.

Sehr gut zu dieser grünen Vitalität passt in der Orangensaison die Süße frischer Orangenfilets. Zwischen November und März sind Orangen erntefrisch und damit am besten.

Staudensellerie schälen und in orangenfiletgroße Stifte schneiden. Orangen filetieren. Rote Zwiebeln hauchdünn aufschneiden. Alle drei Zutaten gemeinsam in eine Salatschale legen. Ein Condimento aus frisch gemahlenem Pfeffer, sehr gutem Olivenöl, etwas süßem Condimento bianco und etwas frischen Orangensafts oder des Suds der eingelegten Orangenfilets und etwas kleingehackter Orangenschale abschmecken. Wer Salzkapern oder aromatische kleine Taggiasca-Oliven hat, rein damit. Muss aber nicht. In diesem Fall ist lediglich etwas Pulver aus getrockneten Kapern der Familie Giacomini in Gargnano am Gardasee drin.

Sehr gut zu diesem Salat aus Staudensellerie passen außerdem einige zerstoßene hausgemachte Salzmandeln. Da man andernorts Sellerie erfolgreich mit Erdnussbutter kombiniert, könnte man stattdessen auch zerstoßene gesalzene Erdnüsse nehmen. Oder man erinnert sich daran, wie oft in Sizilien Orangen mit Pistazien kombiniert werden und nimmt diese. Oder alle drei.

Alle Zutaten mischen und vor dem Essen bei Zimmertemperatur noch etwas durchziehen lassen.