salsicce all'uva

Salsicce all’uva

Salsiccia plus Weintrauben ist gleich Geschmacksexplosion. Bitte zuhause nachmachen.

Von Mercedes Lauenstein

Eine Kombination, über die ich kaum genug lobende Worte verlieren kann, ist die von Salsicce und Trauben. Salsicce all’uva ist ein klassisches Herbst- und Wintergericht aus Mittelitalien, dessen Zeit gekommen ist, wenn die Trauben reif sind. Die süßsauren Aromen der Trauben harmonieren perfekt mit den salzigen, fetten Würsten. Dazu braucht es nur etwas Weißbrot und alle sind zufrieden. Es ist genau die Art von Gericht, die man sich wünscht, wenn die Tage draußen dunkler und kälter werden und man sich schon morgens einen dicken Wollpullover überwirft.

Dass wir hier noch nicht längst über diese großartige Kombination geschrieben haben, liegt an der mangelnden Fotogenität dieses Gerichts. Sie steht in direktem Gegensatz zu seinen sensationellen Aromen und Texturen. Man sollte es als freundliche Erinnerung daran auffassen, dass Essen gegessen, und nicht auf Instagram gepostet werden soll. Weil wir unseren Lesern dieses Rezept aber nicht weiter vorenthalten wollen, haben wir diese Regel mal wieder ignoriert und unser Bestes gegeben. Besser als ein kleiner Schnappschuss von den auf ihrem Traubenbett in der Pfanne garenden Salsicce wurde es leider nicht.

 

Salsicce all’uva: Die süßsauren Aromen der Trauben harmonieren perfekt mit den salzigen, fetten Würsten

 

Los geht’s mit dem Kochen. Die Zubereitung ist so einfach, dass man sich das Rezept, einmal gekocht, für immer merken kann. Man braucht bloß frische Salsicce, süße, reife Trauben (mit Kernen oder ohne ist Geschmackssache), etwas trockenen Rotwein, Olivenöl und gutes Weißbrot. Welche Salsicce man verwendet, kann man dem Angebot überlassen. Mit Fenchelsamen gewürzte Salsicce passen gut, aber auch jene mit Knoblauch oder Salz und Pfeffer eignen sich hervorragend.

Trauben waschen und von ihrem Stiel entfernen (man kann hier auch von dem schönen altmodischen Wort „entrappen“ Gebrauch machen). Die einzelnen Trauben direkt in die Pfanne geben. Einen guten Schluck Rotwein und einen Faden Olivenöl dazugießen. Letzterer steuert eine angenehm grasige Schärfe bei und ist als Gewürz nicht zu unterschätzen.

Man kann übrigens auch Weißwein statt Rotwein nehmen. Am besten probiert man im Laufe der Zeit beide Varianten und entscheidet dann, was einem besser schmeckt. Meine Meinung: Weißwein bietet sich an, wenn man dieses Gericht im Spätsommer kocht. Rotwein empfiehlt sich für die kälteren Tage.

Die Trauben mit dem Wein auf mittlerer Flamme erhitzen, bis der Wein zu köcheln beginnt und die Trauben etwas in sich zusammenfallen. In der Zwischenzeit die Würste präparieren: Mit einer scharfen Messerspitze oder einigen Zahnstochern die Pelle rundherum einstechen. So kann das Fett besser in den Traubensaft entweichen und einen schönen Sud bilden. Außerdem platzen die Würste in der Hitze nicht unschön auf. Sind die Würste präpariert, zu den Trauben in die Pfanne geben.

 

Weißwein im Spätsommer, Rotwein im Winter

 

Deckel aufsetzen und alles so lange miteinander köcheln lassen, bis die Würste vollständig gar sind. Am Boden der Pfanne sollte sich ein leicht karamellisierter und durch das Fett auch etwas eingedickter, würzig-süßer Sud gebildet haben. Das dauert ungefähr zwischen fünfzehn und zwanzig Minuten. Bei Bedarf Wein nachgießen. Salz braucht es keins, die Würste sind salzig genug.

Pfanne von der Flamme nehmen, Weißbrot aufschneiden. Die Salsicce all’uva in der Pfanne in die Mitte des Tisches stellen und eher Schalen als flache Teller dazu reichen. Jeder nimmt sich Würste, Trauben und einige Löffel des aromatischen Suds auf den Teller, zerteilt die Wurst in kleine Stücke und belegt das Brot Bissen für Bissen mit Trauben und Wurststückchen. Das Brot saugt sich dabei mit Sud voll und das Herz mit Glück.