Beschäftigt man sich länger mit der italienischen Küche, beginnt man irgendwann, Salat und Gemüse nicht mehr als zwei verschiedene Kategorien zu betrachten. Zu oft wird in Italien das, was man in Deutschland als Gemüse kennt, roh als Salat gegessen und das, was gemeinhin als Salat gilt, gekocht serviert. So verhält es sich auch mit der Endivie, die in Italien Scarola heißt.
Die großen gelblich-grünen Köpfe gibt es den ganzen Winter hindurch. Sie zeichnen sich durch ihre fleischigen Blätter und leichte Bitternoten aus, die sich allerdings beim Kochen weitestgehend verlieren. Ähnlich wie bei Puntarelle oder auch Radicchio bilden sich beim Garen leicht süßliche Noten, die dem Gericht seinen typischen Charakter geben.
Die Scarola di Natale zeigt, wie gut man Salat auch braten kann
Die Zubereitung ist denkbar einfach: Den Endivienkopf waschen und in grobe Stücke schneiden. In einem großen Topf Wasser zum Kochen bringen und salzen. Nun die geschnittene Endivie wenige Minuten im Wasser garen, bis sie die Farbe etwas verliert und zusammenfällt. Abgießen und in einem Sieb abtropfen lassen, eventuell noch etwas ausdrücken, damit nicht zu viel Wasser enthalten bleibt. Die Rosinen in einer kleinen Schale mit lauwarmem Wasser einweichen.
Pinienkerne und Rosinen bringen Süße hinein
Nun im Topf Olivenöl erhitzen und fein geschnittenen Knoblauch darin andünsten. Außerdem einige Sardellenfilets ergänzen und darin schmelzen lassen. Die fein gehackten schwarzen Oliven hinzufügen. Die Endivie, die abgetropften Rosinen und die Pinienkerne untermischen. Bei mittlerer Hitze unter gelegentlichem Rühren einige Minuten schmoren lassen und zum Schluss mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Lauwarm mit etwas frischem Olivenöl auf dem Teller servieren.
Zutaten
Endivie, Rosinen, Knoblauch, Sardellen, Oliven (z. B. schwarze Oliven aus Gaeta) Pinienkerne, Olivenöl Extra VergineEs ist im DuMont-Verlag erschienen und wurde mit dem Deutschen Kochbuchpreis 2023 in Gold ausgezeichnet.